Pusteblume Zeichnung

Völlig sinn- und schlaffrei bin ich heute Morgen mal wieder um vier aus dem Bett gehüpft und ich mir darüber mehr Gedanken mache, als meine quirlige Muse. Wobei ich mich jetzt erst mal frage, ob man überhaupt aus dem Bett hüpfen kann? Ins Bett hinein, na klar, wenn man jung und elastisch ist, aber auch raushüpfen? Darüber sollte ich in einem ruhigen Moment wirklich nachdenken und es vielleicht auch testen.

Meine Muse ist bestimmt mindestens und garantiert um Jahrzehnte jünger wie ich. Die macht sich um Schlaf so gar keine Gedanken. Kann sie auch gar nicht, denn sie hat ja noch nicht einmal ein Gewissen und Mitleid nebst Grenzlastigkeit kennt sie auch nur aus dem Fernsehen. Manchmal frage ich mich wirklich, was ich meinem Klapperstorch damals angetan haben muss, dass er mir solch eine Muse in meine Wiege gelegt hat. Wohl aus dem Grunde, dass er selbst so genervt war und wollte sie loswerden. Nun hab ich sie am Hals und in mir drin und werde sie nicht mehr los. Ich bin schon ein bemitleidenswertes Geschöpf nicht wahr? Meine Muse ist so eine, die stellst du in die dunkle Ecke und nach 5 Minuten springt sie wieder putzmunter hervor, breitet die Arme aus und singt:“ Tadaaaa!“ Dann, ehe du dich versiehst, nistet sie sich wieder in deinen Hirnwindungen ein, um Befehle an deine Gliedmaßen und sieben Sinne zu verteilen. Meine Finger gehorchen ihr dabei aufs Wort und liegen ihr schreibender Weise zu Füßen.

Was ich euch heute eigentlich erzählen möchte, ist aber etwas ganz anderes *lächel*

Gestern war der Tag der Tage, hoffentlich auch ein guter für euch, aber ganz sicher und bestimmt für mich. Denn gestern begann mein neuer Job. Der erste Tag war so gut, dass ich beschlossen habe, heute auch wieder hinzugehen.

Nein, im Ernst nun! Das, was ich bis jetzt dort erlebt habe, gefällt mir gut und ich kann mir sehr gut vorstellen, diese Aufgabe ist das, was ich bis zum Rentenalter auch noch machen möchte. Der Umgang mit den Menschen, die deine Hilfe brauchen. Sie dabei im Alltag begleiten zu dürfen und ihnen zu zeigen, wie die Alltäglichkeiten bewältigt werden können, ihnen zu zeigen, dass das Leben auch mit seinen ganzen Schwierigkeiten ein lebenswertes und schönes Leben sein kann. Mit ihnen gemeinsam neue Ziele zu setzen und die kleinen Wünsche zum Glücklich sein zu verwirklichen.

Also stand ich gestern voller Tatendrang und Freude auf und bereitete mich geistig und körperlich darauf vor. Beides passierte zunächst im Badezimmer, welches der erste Gang meiner Gänge war. Meine Kleidung hatte ich mir bereits am Vortag zurecht gelegt um Zeit zu sparen.

Wie es dann weiterging, lasst mich ein wenig in ein Szenario abschweifen, die ein jeder von euch kennt.

Szenario 1:

Herr Hinz und Frau Kunz betreten das Restaurant „Zum roten Hahn“, setzen sich nieder und bestellen Getränke und die Speisekarte. Der Ober nimmt die Bestellung auf und übergibt sie pflichtbewusst dem Koch, welcher die Speisen zubereitet. Herr und Frau Pardon, die am Nachbartisch saßen, haben bereits gegessen, bezahlt und wünschen im Vorbeigehen den beiden einen schönen Abend nebst gutem Appetit und verlassen das Restaurant. Kurze und angemessene Zeit später kommt der Ober und bringt die bestellten Speisen, stellt in perfekter Obermanier die Speisen auf den Tisch und entfernt sich dezent, nachdem er guten Appetit gewünscht hat. Um nun endlich mal zum Punkt und zu dem zu kommen, was ich eigentlich sagen wollte. Herr Hinz betrachtet sich seinen Teller, betrachtet sein Hemd und betrachtet die tolle Stoffserviette, die in weiser Voraussicht vom Ober auf den Tisch gelegt wurde. Noch bevor Frau Kunz mit einem:“ Aber Otto, nicht doch!“ dazwischen gehen konnte, stopft Herr Hinz sich die Serviette in den Hemdausschnitt und fängt an, sich über seinen Teller herzumachen. Frau Kunz sagt nun gar nichts mehr und legt sich kopfschüttelnd die Serviette auf den Schoß und streicht sie gekonnt und nach Tante Knigge- Art glatt.

Szenario 2:

Ich und meine eine betreten morgens das Badezimmer und tue das, was ein jeder so am Morgen tut. Unter die Dusche, abtrocknen, eincremen, anziehen und vor den Spiegel stellen. Stelle da nun auch wieder mal erschreckend fest, dass ich die vernünftigere Reihenfolge wieder mal nicht eingehalten habe. Das Zähneputzen hätte ich doch besser vor dem ganzen Prozedere gemacht. Aber nun? So aber, nun schon angezogen, kann das nur wieder in die Hose gehen, wie es mir schon ganz oft passiert ist. Also erinnere ich mich an Szenario 1 und an Herrn Hinz und stopfe  mir das Frotteehandtuch in den Ausschnitt, um dem Fleckenteufel der Zahnpasta zu entgehen.

Das Zähneputzen passiert ja meist so im Geheimen und eigentlich macht es jeder im stillen Badezimmer und befüllt es mit Gurgelmusikalischem Irrsinn, weil es dort immer so schön hallt. Wegen des Schönklangs singt man dann auch noch in der Dusche und unter dem Duschkopf am liebsten Noten, die es noch nicht auf die Welt und erst recht nicht in die Lehrbücher der musikalischen Harmonielehre geschafft haben.

Fazit aus den Szenarien nun: Habt ihr es bemerkt? Ganz gleich, welcher Flecken ihr Herr oder Frau werden wollt … Es ist immer gut, wenn ihr eure Knigge- Erfahrungen flexibel anwenden könnt. Dann wird das auch was und eure Waschmaschine freut sich auch *lächel*

Apropos „Roter Hahn“, da hätt ich ja noch was zu erzählen. Schon seit Tagen kündige ich es einem lieben Blogfreund an, dass ich in einer meiner Erzählungen davon berichten werde, wie mich ein Beitrag von ihm vor kurzer Zeit inspiriert hat. So sehr inspiriert, dass ich aus diesem Witz, den er dort bereitstellte, ein weiteres kurzes Rollenspiel in der Theater AG für das BeWo im Wohnhaus meines Sohnes umgewandelt habe. Nach dem Pizza Wunderbar- Einakter nun noch dieser Witz vom roten Hahn. Damit ist unser Programm für das kommende Sommerfest fertig und mit einigen Übungsproben bereit, ihn vor Publikum zu spielen.

Ich verlinke einfach mal die betreffende Seite und hoffe inständig, dass Klaus nichts dagegen hat, dass ich nicht vorher gefragt habe, ob ich ihn hier verlinken darf. Durfte ich, lieber Klaus?

https://kowkla123.wordpress.com/2015/01/23/schon-wieder-wochenende-und-der-januar-neigt-sich-auch-schon-dem-ende-entgegen/#comments

An diesem Tag und in diesem Beitrag befindet sich der Witz, der mich erst zum Lesen, dann zum lautloslachen und dann zum Nachdenken gebracht hat. Das wäre doch genau das Richtige für unsere Theater AG als zweiten kurzen Einakter für das Sommerfest! Also nahm ich diesen Witz in Gedanken mit und erzählte den Leutchen im Wohnhaus von dem grandiosen Witz und wie daraus meine Idee entstanden ist.

In dem Witz geht es um ein Ehepaar, die während der Mittagspause des Ehemannes telefonieren. Seine Frau, nicht gerade von Klugheit gesegnet erklärt ihrem Mann, dass sie unbedingt seine Hilfe brauchte bei einem Puzzle, mit dem sie absolut nicht zurechtkommt. Egal, wie sie es auch anstellt und bittet ihn um Hilfe. Der Gatte verspricht es, leicht kopfschüttelnd und denkend, ob seine Frau nun denn auch dazu nicht fähig ist, ein so einfaches Puzzle, auf dem nur ein roter Hahn abgebildet ist, fertig zu stellen. Kommt nach Feierabend nach Hause und möchte ihr helfen, damit sie endlich Ruhe gibt und die Frau zeigt ihm daraufhin das Puzzle, welches dann kein Puzzle ist, sondern eine Packung Cornflakes…. Soviel zum Inhalt 😉 Den Witz in seiner ganzen Herrlichkeit könnt ihr auf dem obigen Link nachverfolgen und lesen.

In der Wohngruppe erzählte ich dann von dem Witz, bauten ihn dann noch ein wenig aus, damit mehr Leute darin mitspielen können und ich vergab die Rollen. Als mein Sohnemann Sascha dann noch von mir nominiert wurde, die Frau zu spielen, ist er bald vor Lachen in Grund und Boden versunken. „Aber Mama!! Das geht doch gar nicht! Ich kann doch keine Frau spielen! Ich bin ein Mann!“ Ich habe ihn dann mit aller Überzeugungskraft, die ich mir aus dem Ärmel schütteln konnte, dazu gebracht, dass er alleine nur als Frau in Frage kommt und er hat es so toll in der darauf folgenden Probe vorgeführt, dass wir vor lauter Lachen kaum noch zum Schluss kamen. Wir werden bis zum Sommerfest aber noch etwa 4 Monate Zeit haben. Da werden wir es bestimmt ganz gut hinbekommen und ich freue mich jetzt schon riesig auf unser „großes Theater- Debüt“ vor richtigem Publikum!

Euch wünsche ich nun noch einen wundervollen Nachmittag mit Lächeln auf den Lippen und Freude im Herzen.