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gedankenmusik

Monatsarchiv: Mai 2015

28.05.15 Pechsträhnchen und Schlauköpfchen

28 Donnerstag Mai 2015

Posted by gedankenmusik in Ich erzähle dir von meiner Welt

≈ 15 Kommentare

Schlagwörter

Anekdoten, Humor, Kindermund, Pechsträhne, Schlaukopf

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Es begab sich einmal zu einer Zeit von vor etwas über zwei Wochen. An einem eigentlich recht schönen, sonnigen Dienstag im Wonnemonat Mai. Tags zuvor holte ich einen meiner Klienten, die ich im Rahmen des Betreuten Wohnens betreue, aus dem Krankenhaus ab, in welchem er eine Woche lang aus

diversen gesundheitlichen Gründen lag. Wobei sich mir jetzt gerade im Moment beim Lesen des Satzes mal wieder die diffuse Tragweite meiner Gedanken klar wird, denn wer legt sich heutzutage schon gesund ins Krankenhaus? Also, ich täte das schon mal nicht, denke ich zumindest.

Obwohl?!  Sich eine  Woche von den Schwestern betüddeln zu lassen, vom Frühstück bis zum feudalen 4- Gänge- Menü- Abendessen in Form von zwei Scheiben Brot, 1 Käseecke, 2 Scheiben Wurst, 1 Gewürzgurke bis ans Bett bringen zu lassen? Dazu gibt es dann eine Tasse erlesensten Kräutertee. Dann noch im Bett nach Herzenslust rumkrümeln dürfen, sich danach von der Schwesternschaft das Kissen aufschütteln und sich von den Restkrümeleien befreien zu lassen. „All inklusive“ das Ganze und selbst die Ärzteschaft, die sich in einer persönlichen Audienz an deinem Bett versammeln und sich nach deinem Befinden erkundigen. Das alles und noch viel mehr und nur für 10 Euro Zuzahlung pro Tag. Wer erträumt sich nicht einen solch feudalen Kurztrip aus dem alltäglichen Wahnsinn, der sich Schlafen, speisen, arbeiten nennt?! Ich zum Beispiel *lächel* Das wäre mir dann doch um einiges zu viel des Guten, denn ich lege mich dann doch lieber und am liebsten gesund in mein eigenes Bett zum Schlafen, laufe tagsüber durch meine Weltgeschichte und nerve hin und wieder meine Mitmenschen mit meinen quirligen Gedanken.

Apropos quirlige Gedanken! Da komme ich doch nun mal wieder zur eigentlichen Geschichte meiner heutigen Gedankengänge zurück und erzähle zunächst weiter im Text. Wie schon so schön gesagt, holte ich tags zuvor einen meiner Klienten aus dem Krankenhaus ab. Benennen wir den Klienten mal wieder aus Respektgründen mit einem Pseudonym  namens: Paul. Paul hatte an diesem Dienstag einen Termin für die Nachbesprechung bei seinem Hausarzt. Nachdem alles geklärt und der Doktor über den Verlauf informiert war, erhielt Paul ein Rezept für die benötigten Medikamente. Man verabschiedete sich, in der Hand nun Rezept und einen Zettel mit neuer Terminabsprache, welchen ich nun für die etwa 10 Meter bis zur Apotheke mit Lesebrille auf der Nase eingängig studierte. Ich weiß zwar auch nicht was ich auf dem Blatt zu finden gehofft habe, vielleicht den einzigen Rechtschreibfehler, der gar keiner war oder was auch immer. Ich weiß es bis zum heutigen Tage nicht. Was ich dann allerdings übersah, brachte den Stein ins Rollen, mich ins Fliegen und die Leute um mich herum in Erstaunen und Entsetzen. Hat jemand von euch schon mal versucht, eine Apotheke fliegender Weise zu betreten? Ja? Nein oder Weiß nicht mehr genau?…

Also ich versuchte es und frage mich heute noch, wer so schnell eine Treppenstufe vor die Apotheke bauen konnte, kurz bevor ich über sie stolperte. Gerne hätte ich das ganze Szenario aus anderer Perspektive beobachten wollen. Ich habe ganz bestimmt mit meinen nach vorne gestreckten Armen ausgesehen wie ein Flughörnchen in Aktion nur halt einige viele Kilos schwerer. Oder wie ein Schwimmer, mit einem gekonnten Kopfsprung ins Wasser, aber längst nicht so elegant. So oder so ähnlich hätte ich es wirklich aus anderer Perspektive beobachten können und nichts läge meinem Wunsch ferner, denn so wären mir die ollen Schmerzen erspart geblieben, die mich heute immer noch plagen und mich an meine „Albatros- Landung“ erinnern.

Während ich dann so unten, ganz unten auf dem Boden lag, ich in Gedanken meine Knochen abzählte und fieberhaft nachdachte, wie ich nun ganz schnell und möglichst unauffällig und selbstständig wieder auf die Beine komme, blickten da plötzlich von oben mindestens fünf Augenpaare auf mich herab und wollten mir hochhelfen. Irgendwie war ich aber schneller, als die Arme nach mir greifen konnten. In meinem Kopf reihte sich ein Sternchen ans nächste, mein Kreislauf fuhr ein paar Runden Achterbahn und auf dem linken Bein konnte ich kaum auftreten, so weh, wie es tat. Mit dem Schienbein bin ich mit voller Wucht auf die Kante der Stufe gefallen. Die rechte Kniescheibe streifte den Boden und mein Wangenknochen ebenso. Bin nur heilfroh gewesen, dass ich nicht auf dem Bauch gelandet bin, der seit meinen vergangenen Op`s vor 3 Jahren zu den empfindlichsten meiner Körperstellen gehört. Mein Schutzengelchen hat mich gottlob davor bewahrt.

Sekundenlang schockierte mich während des Fallens auch, wie schnell einem der Schock in die Glieder fahren kann und einen kaum loslassen mag. Ich hatte das Gefühl, neben mir zu stehen und nahm die aufgeregten Worte der anderen kaum wahr, die mir Sitzplatz, Hilfe und Kühlung, selbst Krankenwagen holen, anboten. Immer noch unter Schock stehend, lehnte ich alle gutgemeinten Hilfeangebote dankend ab, log und beteuerte es gehe mir gut, löste das Rezept ein und humpelte wieder aus der Apotheke. Paul ging neben mir und war immer noch verwirrt über den Vorfall und wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Da ich mittlerweile wieder einigermaßen klar denken konnte, meinte ich augenzwinkernd zu ihm »Beim nächsten Mal, wenn wir wieder in eine Apotheke mit Stufe gehen, dann gehst du gefälligst vor mir! Dann kannst du mich wenigstens auffangen, damit du`s nur weißt, ja? « Daraufhin grinste Paul wieder übers ganze Gesicht und ich musste automatisch mitlachen.

Was war ich froh, als dieser Arbeitstag, der noch ein paar Stunden dauerte, vorüber war. Zu Hause angekommen, konnte ich gar nicht mehr auftreten, legte das Bein hoch und packte Kühlpacks darauf. Am Tag darauf hatte ich nur eine Klientin zu betreuen, worüber ich absolut dankbar war. Bis zum folgenden Wochenende bemühte ich mich, meine Termine so gut wie möglich abzuarbeiten und freute mich über jede Möglichkeit zu sitzen. Die Schmerzen ließen einfach nicht nach und die Schwellung nahm zu. Krankschreibung kam für mich partout nicht in Frage, hatte ich doch gerade Vertretungsklienten übernommen, da eine Kollegin in Urlaub war. Bin dann am Wochenende doch noch wegen der Schmerzen in die Ambulanz des Krankenhauses gefahren. Es wurde geröntgt, festgestellt, dass sich ein riesiger Bluterguss in meinem Bein um das Schienbein herum und mittlerweile bis in den Fuß hinein breit gemacht hat aber nichts gebrochen ist. Mit einem  Salbenverband und Schmerzmittel wurde ich dann wieder auf freien, weiter humpelndem Fuß entlassen.

Tja, warum ich gerade heute davon erzähle?

Heute muss ich an den Ort meines Erschreckens zurückkehren, um ein weiteres Rezept für Paul einzulösen. Meine Überlegung nun: Ziehe ich einfach nur eine Sonnenbrille an oder färbe ich vorher meine Haare in Maigrün, damit mich niemand wieder erkennt? Ach, was! Ich werde hocherhobenen Hauptes und mit Vorsicht die Treppenstufe hochsteigen und auf meinen Beinen die Apotheke betreten und lächeln, so wie ich immer lächle. Falls ich wieder erkannt werde, ist das nun mal so und damit leben kann ich allemal. Die Kunst des über mich selbst Lachens beherrsche ich schon  seit ewigen Zeiten aus dem *eff eff*

Das und so viel zu meinen ureigenen Pechsträhnen, die sich gewaschen haben und über die ich im Nachhinein doch wieder lachen muss. Humor ist, wenn man trotzdem lächelt.

Damit ich in dieser Geschichte nicht nur von mir selbst erzähle, hier noch ein paar weitere Anekdoten von einem Schlauköpfchen, das vor den 7 Bergen wohnt und das 100 x schlauer ist als ich jemals sein werde, denke ich. Na zumindest ist es sein Ziel und meine Befürchtung. *lächel*

Leon 22.03.15

Leon betrachtet ein gemaltes Bild im Netz, was Menschen von hinten zeigt, verschiedener Nationalitäten, die sich an den Händen halten. »Oma, das hier könnte ich sein und du auch daneben. Aber nicht so wirklich, denn du hast eine andere Farbe von Haaren. Deine Haare sind da braun und zeigt auf eine dunklere Strähne in meinem Haar und die anderen Haare sind alle gold«

Tja, wenn man das so betrachtet, dann hat manch ein Mensch Esel im Stall stehen, die Gold produzieren, aber wer hat schon eine Oma, die goldene Haare besitzt? Höchstens der kleine Leon! Bilde ich mir jetzt einfach mal so ein und buche das unter Stolz in meiner Omabilanz ab *lächel*

25.04.15 Leon

– Ich muss auf eine Bühne. Da kann ich dann singen und tanzen.

Die Bühnen sind schon längst von der Welt, die gibt es nicht mehr. Weil die ja ausgestorben sind.

Nach seinem Hipp- Hopp- Schwing das Beinchen- Tanz fragte Leon, wie ich seinen Tanz gefunden habe. Ich antwortete »Das war toll, wie du getanzt hast. Du bist ja ein richtiger Wunderknabe« Er: »Das ist gut! So kannst du mich dann jetzt auch immer nennen, Oma«

9.05.15 Leon

Heute Morgen wollte Leon, wie immer, mit Opa zum Bäcker gehen. Kommt zu mir und fragt » Oma, hast du noch ein Geld? Der Opa hat sein ganzes Geld schon verkauft. Jetzt haben wir gezählt, wie viel Geld wir noch haben und das waren 39 Geld. Das reicht dann, wenn du mir noch 1 Geld gibst. Dann können wir auch zum Bäcker kaufen gehen«

10.05.15 Leon

Unterwegs im Auto erzählt Leon » Da habe ich doch von einer Frau doch die zwei Mickey Mouse Luftballons bekommen, weißt du das Oma?« Ich meinte:»Welche Frau meinst du nun Leon, kenne ich die Frau?« »Weiß ich nicht, das kann sein. Die Frau hat schwarze Haare und eine braune Haut. Oder die hat braune Haare« Was denn nun Leon? Hat die denn nun schwarze Haut?« Nein, die hat braune Haut und ja, ein blaues Auto fährt die Frau« Ahh, okay Leon, du meinst bestimmt die Patentante von deiner Mama und das ist die Freundin von der Oma. Was ist denn nun mit ihr? » Das war nett von ihr, weil sie mir die Luftballons geschenkt hat.

Leon 18.05.

»Oma? Ich kenne das größte Haus auf der Welt. Das Haus ist ein Hochkratzer. « Du meinst wohl Wolkenkratzer. Die heißen so, weil es so ausschaut, als würden die Häuser die Wolken von unten ankratzen, weil sie so hoch sind. »Nein, das kann aber nicht sein. Die Wolken haben aber keine Kratzer, das würde man ja sehen und die Wolken würden dann auch vom Himmel fallen, wenn die angekratzt würden.«

Leon 18.05.

 Im Auto unterwegs » Oma, weißt du, was ich schon immer werden wollte? Ich wollte schon immer Polizei werden« Warum wolltest du das denn werden Leon? » Als Polizei kann ich dann immer Diebe einfangen. Da fahre ich dann mit dem Auto rum und fange die ein. Das kann ich ja auch mit einem Netz machen«

Leon 20.05.

Ich bin böse, aber ich bin nicht gefesselt. Ich bin immer böse und dann wieder lieb.

Ein Dieb, der kann auch lieb sein und wenn ein Dieb lieb ist, braucht man ihm nicht wehtun, sondern nur fesseln. Das reicht dann auch, weil der Dieb ja lieb ist. » Wie kommst du denn darauf, dass ein Dieb lieb sein kann? »Die sind doch immer böse, weil sie Dinge stehlen.«

Leon 26.05.

»Oma? Ich habe eine gute Idee! Wir können ja ein Bild malen. Weißt du, für die Diebe« »Wie nun Leon? Warum denn für die Diebe und was für ein Bild soll das denn sein?« »Na Oma, ist doch eine gute Idee! Ich male ein Bild auf dem Diebe drauf sind und dann noch so ein Kreuz dazu, wie eins, was auf so Verbotsschilder drauf ist, damit die Diebe wissen, dass sie da nicht hindürfen. Und dann lege ich da Geld hin« »Ja okay Leon, soweit habe ich das verstanden mit dem Bild. Aber wenn du da auch noch Geld hinlegen möchtest, kommen die Diebe doch trotzdem, weil die möchten ja das Geld haben. Da würde ich das Geld doch gar nicht hinlegen, denn von dem Verbot lassen die sich gar nicht von abhalten.« »Aber Oma, das ist doch der gute Trick dabei! Ich bau da neben dem Geld ja auch gleich eine Falle auf und wenn die Diebe kommen, dann sind die gleich gefangen wie in einem ganz kleinen Gefängnis und dann kann ich die einfangen und in das große Gefängnis bringen. Da müssen die dann arbeiten.« Aha, naja … Also sollen die Diebe dann im Gefängnis arbeiten. Und was sollen die dort arbeiten?« Die sollen dann streichen und das Gefängnis bunt anmalen, damit alle wissen, das ist ein Gefängnis. Ist das nicht eine tolle Idee, Oma?« »Ist er nicht wieder mal ein schlaues Schlauköpfchen, dieser kleine laufende Meter, der sich mein Enkelchen nennt? *lächel*

Euch allen da draußen und drinnen, wünsche ich einen ganz wundervollen Start in den heutigen Tag mit ganz viel Sonnenschein, einem funktionierenden und gutgelaunten Schutzengel an der Seite und einem Dauerlächeln im Gesicht.

5.05.15 Es gibt so Tage, da wünschte ich, ich wär nicht ich

05 Dienstag Mai 2015

Posted by gedankenmusik in Ich erzähle dir von meiner Welt

≈ 26 Kommentare

Schlagwörter

Anekdoten, Auf der Suche, Dilemma, verflixte Tage

Herz auf Holzpfahl

Könnte mir mal jemand einen Rotstift leihen? Warum fragt ihr? Fragt ihr das nun wirklich? Ich würde gerne den gestrigen Tag in den Ausverkauf geben, ihn abschieben, freigeben zum Verstauben. Ihn einfach streichen, sinn- , geruchlos und von Werten befreit. Oder mag ihn jemand geschenkt haben? Gerne übernehme ich das Porto und sende ihn pronto per Expresspostboten dem neuen Besitzer. Ins liebevoll gepackte und mit Schleifen versehene Päckchen lege ich dann noch ein paar „Du tust mir leid- Zeilen“ hinein.

Mag ihn nun wirklich niemand haben, den meinen gestrigen Tag? Ganz ehrlich? Ich kann euch verstehen. So insgeheim kann ich es wirklich, wenn ich es auch nie und niemals zugeben würde. Ich wollte ihn auch nicht, aber das dumme Schicksal befand es wohl wieder mal an der Zeit, mir eine Lektion erteilen zu müssen, damit ich auch immer schön bodenständig bleibe und nicht abhebe bei allem Seelenglück, das sich in mir nieder gelassen hat.

Angefangen hat ja alles schon in der Nacht zuvor. So mittendrin und schlagartig. Ich wachte auf und besuchte das Badezimmer. Da schaute ich dann beim Hinausgehen auf die Uhr, die mir erzählte, dass es 2.30 Uhr in der Früh war. Also ab ins Bett zurück, meinem Inneren gesagt, dass es noch zu früh ist, meine Gedanken aus den Federn zu werfen. Irgendwann schliefen meine Augen dann auch mittendrin im Denken wieder ein. Kaum ein paar Minuten später schlugen meine Gedanken um sich und wollten auf die Reise. Innerlich heulend stand ich wieder auf meinen Beinen, schlurfte zur Uhr im Bad und stellte fest, dass es mit 4.15 Uhr eigentlich immer noch zu früh ist. Aber was soll`s? Da ich den Wecker auf 5.30 Uhr gestellt habe, um mich ausreichend  zu einem Termin um 7 Uhr fit zu fühlen, blieb ich nun auch auf. Jetzt nochmal in den Traum der schlafenden Gemüter zu versinken, hätte ein fatales Verschlafen zur Folge gehabt. Also Kaffee geholt, langsam erwacht und dann ins Bad, duschen, anziehen und im Anschluss während dem Zähneputzen meinem Spiegelbild ein paar Grimassen entgegen werfen. Gesagt, getan und gut ist.

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich einen Termin hatte? Ja? Hatte ich bereits? Na gut, dann weiter im Text. Mein Auto musste in die Werkstatt. Eigentlich der Wagen meiner Tochter, der aber vor ein paar Wochen auf mich angemeldet wurde. Meine Tochter macht zurzeit den Führerschein, doch den Wagen hat sie sich bereits gekauft, da die Gelegenheit und der Wagen günstig war, es zudem auch noch ihr kleines Traumauto ist. Bislang stand dieses Auto noch auf dem Parkplatz ihres Vaters, frischer TÜV, von Schäden repariert und wartete darauf, bis ein neuer Führerschein das Licht der Welt erblickt. Da unser Auto nun in die Werkstatt musste mit einer etwas langwierigeren Sache, da die Ersatzteile für diesen Wagen nicht so leicht zu finden sind,  kam es gerade recht, dass das Auto meiner Tochter darauf wartete, wieder gefahren zu werden. In meinem Job muss ich nun mal bestenfalls mobil sein, denn die Termine für die Betreuung sind oftmals engmaschig und auf die Zeit ausgelegt, die man mit dem Auto benötigt um von Klient A zu Klient B zu kommen.

Also, unser Auto in der Werkstatt- Töchterchens Auto angemeldet und alle waren zufrieden. Die ersten drei Wochen waren auch kein Thema. Das Auto lief und fuhr munter auf seinen vier Rädern umher. Bis letzte Woche zumindest. Da begann der Wagen im Leerlauf immer lauter zu werden. Der nächste Weg an diesem Tag war dann der zu einer Prüfwerkstatt. Dort bekam ich einen Termin für gestern Morgen 7.00 Uhr und man meinte, bis dahin könnte ich die nötigen Fahrten unternehmen, ohne dass mir der Motor um die Ohren fliegt. Vermutung liegt nahe, dass der Leerlaufmesser nicht mehr richtig funktioniert und bei baldiger Reparatur kein größerer Schaden entstehen kann, außer dass er mehr Benzin braucht. Meine Hoffnung, für die Wartezeit bis zur Reparatur von der Werkstatt Rabattmarken fürs Tanken zu bekommen, blieb einsame Hoffnung. Schade eigentlich.

Nun hat sich meine Freundin angeboten, mit mir zur Werkstatt zu fahren und mich dann wieder nach Hause zu bringen. Wir verabredeten uns, gesagt, getan, wir fuhren also getrennt und den Heimweg gemeinsam. Auf dem Weg meinte sie dann, dass sie eben auch noch in die Werkstatt ihres Vertrauens möchte, um ein kaputtes Rücklicht auswechseln zu lassen. So  hielten wir dann dort und der Service- Mitarbeiter versprach, das Lämpchen gleich auswechseln zu lassen und lud uns auf einen Kaffee in der Warteecke ein. Den Service wollten wir uns doch nicht entgehen lassen und setzten uns dann an einen der dort stehenden Tische, genossen den Kaffee und ich erzählte meiner Freundin eine lustige Episode, die sich am Wochenende beim, bzw. nach dem zweiten Treffen meiner neuen Gruppe zugetragen hat, die ich als Freizeitaktion im Rahmen meines Jobs anbieten darf.

Als ich dann anbot, zwei der teilnehmenden Damen noch ein Stück mit dem Auto mitzunehmen, habe ich noch nicht gewusst, dass ich mir zwei „Drama- Queens“ ins Auto geladen habe, die sich gegenseitig emotional so hochpushten, dass mir Angst und bange wurde. Verzweifelt versuchte ich diese munitionsgeladene Stimmung wieder zu entschärfen, was mir erst beim dritten Anlauf durch einen Themawechsel gelang. Im Nachhinein gesehen, war es ein Slapstick der feinsten Sorte über den ich heute noch herzhaft lachen muss. Solche Episoden spiegeln beim Erzählen auch erst dann den wahren Humor wider, wenn sie mit den vorhandenen Emotionen erzählt werden.

Um es noch einmal kurz in Erinnerung zu rufen:

Es begab sich irgendwo in Deutschland, frühmorgens um 7.15 Uhr in irgendeiner Kaffeeecke in irgendeinem Servicebereich irgendeiner Werkstatt. Nicht irgendeiner, sondern meiner Freundin erzählte ich dort nun mein Erlebnis mit gedämpfter emotionaler Stimme (so dachte ich).

In der Warteecke saßen noch drei weitere Personen. Eine junge Dame, ein älterer Herr und hinter meinem Rücken eine weitere ältere Dame, auf jung getrimmt, mit Storchenbeinen in eine gesprenkelte Storchenjeans gequetscht, Barfußsommersandalen, aus der rotglänzende Nägel hervorblitzten. Ein Motorbike- Lederblouson obenherum, aus der ein, nicht ganz faltenfreier Storchenhals hervorlugte, der ein nicht faltenfreies Gesicht zum Besten trug. Die Krönung war dann noch, die aschblond gefärbte und toupierte Haarpracht.

Ihr merkt schon, dass diese Lady meinen Sarkasmus geschürt hat. Aber glaubt mir – Sie hat ihn mehr als verdient. Hätte sie mal etwas gesagt, dann hätte ich ihr die passende Antwort geben können. Aber dadurch, dass sie ihre rollenden Augen und ihr ständiges Aufstöhnen und Giftblicke hinter meinem Rücken in meine Richtung warf und keinen Ton von sich gab, habe ich gar nicht bemerkt, was sie tat. Nur meine Freundin bekam es mit, konnte den Blick nicht von der Lady wenden und meinte dann irgendwann, mittendrin in meiner Erzählung »Kommst du mit nach draußen? Ich möchte gerne eine Zigarette rauchen« Na gut, dachte ich. Dabei hätte ich meine Geschichte schon fast fertig gehabt und war ein wenig enttäuscht, da ich dachte, es interessiert sie nicht so richtig, was ich zu berichten hatte.

Bin also mit und draußen klärte mich meine Freundin darüber auf, was so hinter meinem Rücken passierte und sie sich deshalb nicht konzentrieren konnte, meinem Bericht zu folgen. Besänftigt ließ ich mir nun von meiner Freundin erzählen, was diese Lady so alles veranstaltet hat und meinte, dass es wohl immer wieder Leute geben wird, die, wenn sie Ruhe suchen, besser in die Kirche gehen sollten, anstatt sich in aller Hergottsfrühe in den Warteecken einer Werkstatt aufzuhalten. Ich kann doch schließlich auch nichts dafür, dass meine Gedanken und mein Mund am frühen Morgen schon so munter sind. Wenn sich die gute Lady mal mit Stimme geäußert hätte, anstatt stummfischartige Grimassen zu schneiden und die Augen zu rollen, hätte ihr geholfen werden können. Habe ja auch schließlich keine Augen im Rücken, oder?

Irgendwann und recht schnell war dann das Rücklicht ausgetauscht und meine Freundin brachte mich nach Hause. Ihr denkt nun, ich habe fertig mit meiner Story und meinem gestrigen Tag? Weit gefehlt. Der Tag ging weiter, wie er begonnen hat. Ein Ding kommt selten allein, da muss bei mir noch gleich ein weiteres Dilemma folgen.

Am Morgen bekam ich einen Anruf von meinem Klienten, mit dem ich für gestern einen Betreuungstermin vereinbart habe. Nennen wir den Klienten einfach mal Robert. „Robert“ ein ganz netter und zugänglicher Mensch mit einem geistigen Handicap. Robert rief mich an und sagte, dass er mich informieren wollte, dass er im Krankenhaus liegt und ich doch ein paar Sachen, die er benötigt, dorthin bringen möchte. Ich ging also ins Büro, wo einige Zweitschlüssel der Klienten deponiert sind und holte mir den von seiner Wohnung. Am frühen Mittag war mein Töchterchens Auto wieder repariert, fuhr mit dem Taxi hin und war nun wieder selbst fahrbereit. Ich fuhr zu Roberts Wohnung, packte eine Tasche mit den Dingen, die man für einen KH- Aufenthalt benötigt und machte mich auf den Weg. Ein kurzer Anruf auf Roberts Mobiltelefon, in welchem Krankenhaus er sich denn nun befindet und gut.

Nun muss ich noch erwähnen, dass es hier im Umkreis einige Krankenhäuser gibt. Zwei im Umkreis von 7 km und eines in der nächsten Kreisstadt, welches dann auch nach ca. 15 km erreicht ist. In der Bonner und Kölner Gegend gibt es dann noch jede Menge weitere Kliniken, von denen aber in der meinen Geschichte hier aber keine eine weitere Rolle spielten.  Robert meinte, er läge im St. Josef KH auf Station 2 a in Zimmer mit einer 4 auf der Türe. Ich fuhr dorthin, ging hinein und mit dem Fahrstuhl in die zweite Etage. Dort ausgestiegen, sah ich, dass es keine Station 2 und noch weniger 2a gibt, sondern, dass auf dieser Etage die Seelsorge beheimatet ist. Mit dem Fahrstuhl dann auf Station 4 a und 4 b, dort bei der Stationsschwester nachgefragt. Der gute Robert war dort nicht bekannt. Bei einem nochmaligen Anruf bei Robert, bestätigte er nachdrücklich und voller Überzeugung, dass er doch in diesem Krankenhaus sei.

In den Fahrstuhl zurück, runter zur Information und dort nachgefragt. Der Patient war nicht im System, aber vielleicht noch in der Ambulanz? Dort angekommen, bekam ich das Gleiche zu hören, wie an der Information »Nein, dieser Patient war heute noch nicht hier und stationär erst recht nicht. Vielleicht ist er aber auch im Johannes- Hospital. Moment, ich rufe dort an und frage nach.«  Fehlanzeige, denn auch dort war er nicht bekannt. Ich bin dann wieder zum Auto zurück, rief wieder bei Robert an und fragte, ob er eine Klingel am Bett habe. Die solle er drücken und mir die Schwester ans Telefon geben, sobald sie ins Zimmer kommt. Nach einer Weile kam sie dann auch dran, ich stellte mich vor und fragte, in welchem KH sich denn nun Robert befinden würde. Er war dann letztendlich in der nächsten Kreisstadt, wo ich ihn gar nicht vermutet hätte.

Die Tasche kam dann endlich an und ich war froh, in der Tiefgarage neben dem KH noch einen Parkplatz gefunden zu haben. Etwa eine Stunde blieb ich dann noch dort und machte mich wieder auf den Weg zum Auto. In der Garage angekommen, stutzte ich. »Hier hattest du doch geparkt! Genau hier, das weiß ich doch noch! Oder war es doch eine halbe Etage höher? Nein, dort auch nicht! Vielleicht noch eine höher oder aber weiter unten noch eine weitere Etage runter? Auch nicht. Das würde mir jetzt noch fehlen! Das Auto, dieses Auto wird doch wohl niemand klauen wollen, oder etwa doch? Habe ich alles abgeschlossen, als ich ausstieg? Ja, ganz sicher habe ich das doch, oder? Das fehlt mir heute jetzt noch, dass wäre der krönenden Abschluss eines Tages gewesen, um den ich nie und nimmer bitten würde.

Wie gesagt, ein Tag, den ich lieber verschenken würde. Ich brauche sowas nicht. Nicht jetzt und auch in Zukunft nimmer!« So grollte ich innerlich noch eine ganze Weile rum, lief gefühlte zwanzigeinhalb Mal hoch und runter in dieser Garage und plötzlich sah ich ein bekanntes Nummernschild! Ohh, da steht er nun doch, alles ist gut und langsam kam auch die Farbe wieder in mein Gesicht zurück.

Nach einem weiteren Termin bei einem weiteren Klienten, konnte ich mich dann endlich auf den Nachhauseweg machen und das bisschen Restabend endlich nun ohne weitere Zwischenfälle genießen.

Wenn ich jetzt mal darüber nachdenke, nehme ich vielleicht doch lieber mein Angebot vom Anfang dieser Geschichte wieder zurück. Wenn ich den Tag verschenken würde, hätte ich auch nichts mehr zu erzählen und es läge für den heutigen Tag wieder mal ein weißes Blatt Papier auf dem Boden meines Blogs herum und würde vom Winde verweht. Unbescholten, Buchstabenlos und leer. So bin ich denn dann doch froh, den Rotstift nicht in meine Finger bekommen zu haben *lächel* ❤

Euch wünsche ich nun einen wunderbaren und entspannten Tag heute, der mit einem Lächeln beginnen und mit einem Lächeln zur Nacht  beendet wird.

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Lächeln to Go ***** auch dort findet ihr mich: * Lächeln to Go* Nimm dir ein Lächeln in den Tag

5.12.14 Schlaflos im Rheinland

Vielen Dank für deinen Besuch.………..tritt ruhig ein und verweile ein wenig bei mir und meinen Gedanken…… …fühl dich wohl und erkenne vielleicht auch ein wenig von dir selbst in dieser, meinen “kleinen Welt” die für mich alles ist. Es freut mich, dass du den Weg zu meinem Blog hier gefunden hast, darüber gestolpert oder dich hierher verirrt hast und es freut mich noch mehr, wenn du mir zum Abschied einen kleinen Kommentar da lässt, wie es dir gefallen hat, mich kennen zu lernen und ich freu mich wie ein Schneekönig, wenn du mich wieder einmal besuchen kommst………. und nun komm…… Ich nehme dich an die Hand und zeige dir den Weg

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