Schlagwörter

Wieder mal mit der Lupe bewaffnet, wieder mal auf der Suche nach dem Sinn und Reichtum des Lebens, blicke ich in meine innere Welt, die vor meinem geistigen Auge vorüberzieht, immer schön im Kreis herum. Ein Gewusel von Ideen, Wünschen, Gefühlen und Träumen tanzen ihr Ringelreihen mal hüpfend und freudig, mal gemächlich, mit ruhigem Schritt, mal mit Spannung und lauerndem Blick, um dann im nächsten Moment wieder aus der Bahn zu preschen, um sich in den Vordergrund zu schießen, mit der Aufforderung an mich:“ Nimm mich, ich bin dran, ich bin Erster!“ Es ist schon nicht einfach, diese ganze Rasselbande unter meine Kontrolle zu bringen, das kann ich euch sagen!
Es ist und bleibt für mich wohl immer ein Rätsel und ein persönliches Phänomen, dass meine, mich umgebenden Menschen finden, dass ich eine große Portion Ruhe ausstrahle. Ob ich dieser, für mich lobklingenden Einschätzung wahrhaftig so gerecht werden kann, wenn ich mein Inneres betrachte, weiß ich da nicht so recht. Letztlich ist es aber so, dass sich mein Inneres und mein äußerer Eindruck sich den Optimismus des Gelingens teilen. Da sind sich die beiden einig. Das beruhigt mich da schon ungemein!
Was ich mit meinem heutigen Beitrag eigentlich zum Ausdruck bringen möchte, ist die Tatsache, dass die Wahrnehmung der uns begegnenden Menschen immer nur der äußere Eindruck sein kann. Nie oder nur ganz selten, werden wir wissen, was sich in seinem Inneren abspielt. Viele Ängste und Nöte, viele Gedanken bleiben uns verborgen und viele Menschen sind wahre Schauspielkünstler, wenn es darum geht, die wahren Gefühle zu verbergen und das Gegenteil dessen nach außen zu kehren.
Die Gründe dafür sind sehr vielfältig, jedoch die Urangst, sich verletzbar zu zeigen, ist wohl der häufigste Grund, warum viele ihr Inneres verbergen. Wer sich verwundbar zeigt, setzt sich möglichen Angriffen aus, sofern dies in einem unpassenden Rahmen geschieht. Verletzbarkeit zu zeigen, setzt ein riesiges Maß an Selbstvertrauen voraus. Öffnen wir unsere Türe nach außen, entsteht bestenfalls Vertrauen, Nähe und emotionale Verbundenheit. Es sind die Schwächen, Zweifel und die Ängste des anderen mit denen wir uns identifizieren und solidarisieren können, weniger seine Stärken, um die wir ihn insgeheim beneiden oder bewundern.
Wenn wir in unserem Alltagsgeschehen stets ein wenig aufmerksam und sensibel das Leben um uns herum betrachten, danach achtsam mit uns und anderen umgehen, ist das ein wichtiger Baustein für einen gelungenen Tag, der mit Zufriedenheit beendet werden kann.