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❤ Schießende Hexen und stumme Stifte ❤
Nachdem mich die böse Hexe letztens heimgesucht, besucht und mich doch glatt rücklings in den Rücken geschossen hat, auf ihre heimtückische Weise, wie es nur die ihre Art vermag, hat sie sich, dank meines Hexengiftes in Tablettenform, endlich verflüchtigt.
Ihre Hinterlassenschaft war dann noch ihr schwarzer muskulöser Kater, der mich dann weitere Tage an ihren Besuch erinnern sollte. Nun ist endlich, nach, fast unendlich erscheinenden Tagen, wieder so etwas wie Ruhe eingekehrt und ich habe jetzt nur noch Rücken 😉
In dieser Zeit bekam ich dann auch wieder einmal Besuch von meinem kleinen Helden, dem Enkel, von dem ich euch schon erzählte. Nachdem er mir den neuesten Kindergarten- Klatsch berichtet hatte, bat er mich um weiße, große Blätter und Buntstifte. Damit wollte er Oma, damit sie auch nur ja schnell wieder gesund wird, ein tolles Bild malen.
Gesagt, getan, gewünscht und geordert, holte ich ihm Blatt und Buntstifte und der kleine Leon setzte sich dann in Malerpose an den Glaswohnzimmertisch und begann mit seinem Kunstwerk. Er malte und malte und ich hatte das Gefühl, dass der Kleine das Letzte aus den Stiften herausholte, damit es so richtig farbenfroh werden konnte.
Ein jeder weiß, dass Buntstifte nicht gerade kraftvoller Natur sind, hinterlässt man ihre Gebilde auf Gemälden. Also strich Leon mit dem Stift ganz kräftig über das Blatt und ich hörte dann in meinen Ohren ein monotones grässliches Quietschen, welches mich gedanklich gleich wieder in meine Schulzeit hinein katapultierte, wenn der Lehrer mit der Kreide über die Tafel strich. Kennt ihr auch noch das Gefühl und das Geräusch? Es fuhr mir damals schon durch Mark und Bein.
Ich dachte und schickte ein Stoßgebet gen Himmel:“ Lieber Gott da oben, lass mich nicht so lange leiden und mach, dass Leon ganz schnell mit seinem Bild fertig werden möge.“ Doch nichts tat sich, kein Einsehen, kein Erbarmen und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das Quietschen nun noch lauter geworden ist, so nach meinem gedanklichen Antrag auf Stille. Ok, dachte ich. Dann also nun in die vorsichtige Offensive: „ Leon? Brauchst du denn noch lange mit deinem tollen Bild für mich? Weißt du, ich glaube der Opa wartet bestimmt auch schon auf dich und möchte mit dir bestimmt weiter lernen, Gitarre zu spielen.“
Keine Antwort. Der Kleine ist entweder plötzlich taub geworden oder aber so tief in sein Kunstwerk für Oma vertieft, dass er mich nicht hörte. Na ja, eher so die zweite Variante und ich setzte meine Frage noch einmal neu an mit dem Erfolg, dass er mir nun die Antwort lieferte: „ Ich brauche noch Zeit, weil ich dir ein ganz tolles Bild malen möchte. Der Opa hat ja Zeit, da kann ich später auch noch hin.“ sprach es und versank wieder in sein Bild.
Resignierend ging ich nun in die aktive Offensive:“ Leon, ich finde das ganz toll, das mit deinem Bild für mich. Wirklich ganz toll. Aber könntest du bitte versuchen, den Stift etwas sanfter auf dem Bild zu streichen? Der Stift quietscht und die Oma findet das Geräusch ganz schlimm.“
Daraufhin schaute mich Leon ganz verständnislos an und meinte mit dem Brustton der Überzeugung: “Oma! Das ist nicht der Stift, der quietscht!“ Ich sagte: “Ja sicher ist das der Stift. Weil du mit dem Stift so kräftig auf dem Blatt und dem Glastisch streichst, fängt der Stift an zu quietschen.“ „ Nein Oma, das kann nicht sein! Stifte können nicht quietschen. Hör mal, Stifte können auch nicht reden und wenn Stifte nicht reden können, dann können sie auch nicht quietschen! Das ist so.“
So! Und nun? Nun war ich mal wieder sprachlos. Auf diese Logik aus dem Kindermunde konnte ich nun nichts erwidern. Wer kann dagegen überhaupt noch etwas sagen, geschweige denn argumentieren? So ganz hinten in meinen Gedanken schoss mir dann noch eine Idee durch den Kopf. Würden wir Kinder an die Macht setzen, würden die Streitereien ein Ende haben, weil niemand dagegen argumentieren könnte. Welch logische Erkenntnis *lächel*
Nun wünsche ich euch allen noch einen wunderbaren Start in den heutigen Tag und hinterlasse euch für heute noch einen aus eigener Feder und eigener Produktion mit meinem Herzblatt entsprungenen Song zum Probe- und Testhören.
Der Titel: „Nur einmal über Wolken gehn“ Musik und Komposition: Günter Kremer/Text und Gesang: Heike Kremer/Alle Rechte vorbehalten
Freuen werde ich mich auf euer Feedback hierzu und
räume erst mal die Buntstifte für den heutigen Tag auf Seite, da mein Enkelchen mir seinen Besuch angekündigt hat 😉
Liebe Grüße
Heike