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Sehnsüchte kommen und gehen, mal prall gefüllt mit Erfüllung, mal leer, wie eine Daunendecke, der die Federn fehlen.
Sehnsucht der Wiederkehr in ein normales Leben. So fern empfunden wie noch nie in diesen Zeiten.
Wie gerne wohl würde ich der Pandemie Lebewohl sagen.
Nicht: “Bis bald!“ und auch nicht: „Bis irgendwann!“… einfach nur Lebwohl für immer. Lebwohl und komm nie wieder in das Leben, das nun nicht mehr meines ist. Im Würgegriff der Pandemie, das nimmer auf dem Misthaufen meines Hahns gewachsen ist.
Die Welt steht Kopf, die Welt steht still, weil jeder etwas anderes will. Die Politiker wissen nicht zu tun, was zu tun ist. Alles kommt, nur halt ein bisschen später. Für den Stillstand und Rückgang ist es dann viel zu spät. Mittendrin ist nicht wie fast schon raus. Die Uhr rast und auf der Strecke bleibe ich mit der Sehnsucht nach der Normalität in diesem unserem Leben.
Mein Wunsch: „Ach, blieb die Zeit nur einmal stehen“ war nie entfernter als in diesen Tagen. Die Sehnsucht, in diesen Zeiten bloß nicht krank zu werden, hält sich mit aller Macht am Tisch der Hoffnung fest. Die Kapazitäten der Krankenhäuser laufen über, wie zu heiß gekochter Milchreis. Pflegende, helfende Hände am Rande der Kraft und darüber hinaus.
Und mittendrin sitze ich am Bahnhof der Sehnsucht mit einem Lebewohl auf den Lippen, dass der Wind der ein- und ausfahrenden Züge ungehört verweht.