Schlagwörter
Ansichten, Damokles Schwert, Eitelkeit, Leben, Machtgehabe, Selbstüberschätzung
5.10.14 Damokles Schwerter hängen tief 😉
Neuer Tag, Neues Spiel, Neues Glück, Neue Erzählung. Heute mag ich Euch von Kunibert und Kunigunde erzählen. Die Ähnlichkeiten mit fiktiven Personen sind hier durchaus erwünscht und bedürfen keiner Realität.
Es gibt sie wirklich und es gibt viele davon: Kuniberts und Kunigundes. Sie sehen recht lustig aus mit ihren Schwertern am seidenen Faden über ihren Köpfen. Die Fäden der Schwerter können viele nicht sehen und die Schwerter auch nur vermuten. Doch ich habe einige davon erkannt, auch kennengelernt. Sie leben mitten unter uns und verbringen ihre Zeit damit, zu überlegen, wie sie uns allen das Leben schwer machen können. Sei es aus dem Grund, dem eigenen Frust am und im Leben den Garaus zu machen oder aber aus Selbstüberschätzung, dem Zustand, welches keiner weiteren Erklärung bedarf.
Rein subjektiv betrachtet, allesamt Menschen, die einer gehörigen Portion Mitleid bedürfen, würden sie ihrem Gegenüber den nötigen Mensch- Respekt entgegen bringen, den ein jeder verdient hat.
Ein Kunibert ist einer, der das Zepter gerne in die Hand nimmt und jedem auf die Finger schlägt, der ihm die Butter vom Brot stehlen möchte, mitsamt der Marmelade, die von fremden Lorbeerblatt Büschen stammt. Ein unbelehrbarer Lehrer der das Wissen für sich selbst gepachtet hat und im Grunde gar nichts weiß. Dass dies so ist, weiß er selbst aber am wenigsten. Das traurige an ihm ist die Tatsache, dass er es immer wieder schafft, seine Mitmenschen, Kollegen und alle, die es mit ihm zu tun bekommen, oftmals zu manipulieren und sich selbst als der Überlegene auf dem Scheiterhaufen seiner Allmächtigkeiten darstellt.
Kunibert lässt sich auch gerne immer wieder neu bestätigen und neu erfinden. So bewirbt sich Kunibert auch für einen höheren Posten, für den er sich vor allen anderen berufen fühlt um seiner Eitelkeit gerecht zu werden. Wundert sich dann aber, warum gerade er, der den Posten am meisten verdient hätte, an jemand anderen geht. Der insgeheime Frust hierüber wird dann gerecht und hinterrücks über die Kollegen verstreut, nach dem Motto: “Wenn ich schon leide, dann sollen alle etwas davon abbekommen.“
Gerne belehrt Kunibert auch die Menschen um sich herum. Mag er den Pfarrer aufklären über den Glauben oder aber den Großfirmen- Besitzer über die Wirtschaftlichkeit eines Betriebes. Ein Kunibert kann alles und weiß alles.
Manchmal aber, dann wird Kunibert ganz klein, schließt die Augen und hält sich die Ohren zu. Genau dann nämlich, wenn er erkannt und entdeckt wird. In solchen Momenten reißt dann auch der seidene Faden und Damokles Schwert saust herunter.
Kommen wir nun ganz schnell zu Kunigunde:
Sie kann es nämlich gar nicht leiden, wenn man sie vernachlässigt! Das bringt sie aus der Fassung und sie fällt aus ihrem Rahmen heraus.
Kunigundes Lächeln sieht man auch nur, wenn sie am Morgen ihr Gesicht im Spiegel betrachtet und wenn man ihr dabei heimlich über die Schulter schaut. Wenn sie dann aus dem Haus geht, hat sie sich mit ihrer sündhaft teuren Eitelkeit- Creme und Puderquaste ihre ganz persönliche Note ins Gesicht gepinselt und getupft.
Sie ist die Sorte von Kunigunde, die anderen Frauen auch gerne Komplimente machen. Da kommt von ihnen ein ganz überschwängliches: „ Ach meine liebe Freundin! Ist das ein tolles Kleid! Die Farbe passt so toll zu deinen Augen! So schade aber auch, dass es nicht gerade in der passenden Größe da war. Ich glaube, das Muster habe ich auch noch irgendwo auf irgendeiner Bettwäsche in meinem Schrank.“
An dieser Stelle sollte ich mich vielleicht doch ganz kurz in meiner Erzählung korrigieren. Kunigundes Lächeln ist auch hier noch einmal zu finden, wenn sie ihrer Freundin dieses so tolle Kompliment ausspricht. Na ja, dem Blick am Morgen in den Spiegel fehlte nur dieses leicht spöttische Zucken in den Mundwinkeln. Aber diese Kleinigkeit fällt kaum auf. 😉
„Achgottchen, ist es wirklich schon so spät? Ich würde ja so gerne noch weiter nett mit dir plaudern, doch ich muss schnell weiter! Habe ich doch noch einen Termin im Reisbüro. Da muss ich ganz dringend die reservierte Reise auf die Malediven fest buchen, bevor sie mir jemand anderes weggeschnappt. Dabei brauche ich doch so dringend Erholung. Wenn ich wieder zurückkomme, müssen wir uns aber wirklich mal verabreden und einen Kaffee trinken gehen, ja? Also tschüssi, bis ganz bald wieder!“
Und weg ist sie, die gute Kunigunde.
Mein Fazit hier nun über Kunibert und Kunigunde:
Sie sind so, wie sie sind und die Menschheit nicht braucht
Sie sind Asozial, dass allerdings auf sehr hohem Niveau und dieses mit einer Leidenschaft, die Leiden schafft.
So! Jetzt bin ich dann mal kurz weg, mein Mitleid suchen
Wünsche euch allen noch einen wunderbaren Start in den heutigen Tag. Passt nur ja auf, dass ihr Kunibert und Kunigunde nicht begegnet.
Liebe Grüße
Heike