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 Herbstgedanken

Ich

Ganz langsam erhebt sich der neue Tag aus dem nebligen Kleid des Morgens.

Der Sommer verteilt seine letzten Sommersprossen in die Natur und die Jahreszeit scheint langsam zu neuen Ufern zu reisen, um dem Herbst die Pforten  zu öffnen.

Damals, als ich noch Kind war, konnte man es einfacher bestimmen, in welchem  Zeitraum der Frühling sein Gefieder schüttelte und den kleinen Amor auf Reisen schickte, der Sommer uns mit seiner Wärme umschloss und uns zu neuen Energien verhalf, der Herbst uns mit seiner Farbenvielfalt und goldener Oktoberwärme empfing und der Winter mit seinen Schneekristallen und der weißen Weste nicht nur die Kinderherzen höher schlagen lässt.

Die Jahreszeiten haben dennoch auch heute noch eine, immer wieder kehrende Beständigkeit, die uns Menschen zum Teil verloren ging auf dem Weg der Entwicklung.

Manchmal und manches Mal, gerade im Herbst, wenn die ersten Blätter fallen, der Himmel weint und der Wind sich durch Tobsuchts- Anfälle Luft macht wandern meine Gedanken auch hin und wieder zum Sinn des Lebens und ich frage mich, was der Mensch in seinem Leben sucht. Träume von einer besseren Welt, die hat sicherlich ein jeder.

Und doch werden diese Träume meist nicht ausgeträumt und der Versuch, sie zu verwirklichen, scheitert schon in der Substanz. Kein Verständnis, das Träume etwas länger brauchen, weil sie erst den Weg in die Wirklichkeit suchen müssen. Keine Zeit, kein Verständnis, keine Beständigkeit, Wünsche und Hoffnungen festzuhalten und daran zu arbeiten. Zeit ist Geld und Geld ist Macht. Eine Devise, die für Träume keinen Platz lässt und sie in Rente schickt.

Früher war es noch so, da konnten sich die Mütter noch um ihre Kinder kümmern. Da reichte es aus, wenn der Vater arbeiten ging, um die Familie zu ernähren und ihre Grundbedürfnisse an Sicherheit zu erfüllen. Heutzutage reicht es meist noch nicht einmal aus, wenn beide Elternteile arbeiten. Für Kinder werden Kita- Plätze gesucht, die immer noch nicht, obwohl schon so lange versprochen, in ausreichender Weise zur Verfügung gestellt werden. Dabei ist es aber doch gerade der Nachwuchs, der den Weiterbestand der Gesellschaft sichert.

Zeit und Geld fehlt an allen Ecken und Enden, die Kinder werden von Wellen der Unzufriedenheit überrollt und haben kaum Chancen, auch die schönen Seiten des Lebens kennen zu lernen. Eine Vermittlung der richtigen Werte und den Respekt vor dem Leben an sich bleibt da immer öfter auf der Strecke und die Menschheit ist auf dem besten Wege in die Dekadenz eines wirtschaftlichen Totalschadens hinein zu laufen.

Immer öfter und aufgrund dieser Unzufriedenheit mit sich und dem Leben herrscht im häuslichen Umfeld schon Gewaltpotential. Kinder werden als Frustventil benutzt und lernen die Gewaltbereitschaft wie „von der Pike auf“. Wer wundert sich da noch, dass die Gewalt an den Schulen und nach Schulschluss auf den Straßen immer mehr zum Problem wird?

Junge Erwachsene oder gar noch Kinder bringen Nachwuchs zur Welt und wissen gar nicht richtig etwas mit ihnen anzufangen, weil sie selbst die Welt in ihrer Menschlichkeit nie kennen lernen durften. Ein Teufelskreis der seinesgleichen sucht und aus dem es kein Entrinnen gibt.

Wenn wir nicht alle nun anfangen, uns auf die wahren Werte des Lebens zu konzentrieren, dann sind wir auf dem besten Wege auch in den menschlichen Totalschaden hinein zu laufen.

Ein wenig Zeit für unser Gegenüber, ein wenig mehr Verständnis, Hilfsbereitschaft  für unsere Mitmenschen und ein wenig mehr Rücksicht auf andere, sowie auf uns selbst. Das wäre doch schon mal ein guter Anfang. Beginnen wir einfach, unsere Träume wieder einzufangen.

Also, packen wir`s an, es gibt viel zu tun! 😉

Nun wünsche ich euch allen noch einen friedlichen und wunderbaren Start in den heutigen Tag

liebe Grüße

Heike