Schlagwörter
Buch, Freizeit, Geschichte, Handarbeiten, Hobby, Humor, Kreative Ideen, Leben, Lesen, Musik, Schreiben, Zeit für Hobbys
Voller Wünsche, Planung und Zielen bin ich in die Zeit „nach der Ausbildung“ gestartet. Meine schmerzlich vermisste ausgiebige Widmung mit meinen Freizeitbeschäftigungen dümpelte dahin, was der Zeit geschuldet war. Die Priorität lag eindeutig darin, sich auf die Ausbildung zu konzentrieren. Entwicklungstheorien der verschiedensten Doktoren und Professoren, die Ana- und auch Autonomie der Menschheit, sowie viele weitere Dinge wurden zu tagesfüllenden, zeitraubenden Lernobjekten, die gefühlt nur rasend schnell durch die Hirnwindungen durchsauste und gefühlte Schwierigkeiten hatte, irgendwo im Gedächtnis anzudocken. Letztendlich hat sich unbemerkt doch genügend in den Gedankenschubladen niedergelassen, dass der erfolgreiche Prüfungsabschluss nicht nur ein leerer Bogen Papier blieb, sondern ein ausgefülltes Dokument mit Stempel und Beschluss, dass ich bestanden habe.
Nun, da ich jetzt „fertig habe“, kann ich meiner Kreativität und meinen ganzen Hobbys wieder freien Lauf lassen. Ich freu mich auf das Leben im „Jetzt und hier“, weiß gar nicht so recht, wo fange ich an, wo will ich hin, was tue ich als nächstes?
Orientierung und Planung sind Zauberwörter welche sich für mich im momentanen Gefühl „ich will alles und zwar jetzt und am besten gleichzeitig“ als äußerst schwierig darstellen. Erschwerend kam dann noch hinzu, dass ich zwei Wochen Urlaub mein Eigen nennen durfte. „Durfte“… ja, denn just zu dem Beginn dieser Woche waren sie dann bereits, schneller wie begonnen auch schon wieder vorbei. Die erste Euphorie im Erleben mit meinen Freizeitbeschäftigungen hat ihre Explosivkraft entfaltet und irgendwie habe ich das Gefühl, dass nicht wirklich viel nachhaltiger Genuss und Zufriedenheit übrigblieb. Vielleicht waren meine Erwartungen auch einfach zu hochgesteckt. So, als wenn man versucht, die schönen, in allen Farben schillernden Seifenblasen unbeschadet einzufangen.
Vielleicht hat meine Muse auch zu viele Hobbys, meine Kreativität einfach zu viele Ideen und mein Verstand, bei allem Übel dabei, zu wenig Durchsetzungsvermögen. Andererseits genieße ich jedoch das Bewusstsein, dass mir wohl nie langweilig werden kann. Irgendetwas zieht mich immer in den Bann und ich brenne darauf, es in aller Ergiebigkeit zu genießen und durchzuführen. Ganz schlimm schön finde ich, dass es mittlerweile im Laufe des „großen, weite Weltglobalisierung des Internets“ Unmengen von Inspirationskicks gibt, dass sich meine To-Do-Liste in die Unendlichkeit ausdehnt.
Beschweren möchte ich mich auch gar nicht darüber, dass meine Muse so ist, wie sie nun mal ist, weil sie nichts Besseres mit ihrer Zeit anzufangen weiß, als dass sie mich freundlich nervt und meine sieben Sinne in die Weichteile zwickt. Ich beschwere mich einfach nur zu allem Recht, dass der Tag nur 24 Stunden zur Verfügung stellt, davon beansprucht der Schlaf mit seinen Träumen auch noch die ganze Nacht. Eine unverschämte Frechheit aber auch! *lächel*
Wo soll ich meine vielfältigen Hobbys da noch unterbringen?
Das Singen und tirilieren haben mich schon lange, weit vor meiner Schreibwut begleitet und sind mir ein wichtiger Bestandteil meines Lebens geworden. Beim Musizieren kann ich abschalten, die Welt um mich herum vergessen und mich nur hingebungsvoll meinem Gefühl widmen und ergeben. Da freuen sich alle meine Sinne und meine Muse ist tiefenentspannt. Durch die lange Zeit- und Durststrecke muss ich meine Stimmbänder allerdings wieder in Form und Länge ziehen, damit die Stimme nicht überfordert wird. Da ist noch fürsorgliches Training angesagt, damit die Kondition nicht der Heiserkeit weichen muss.
Seit vergangenem Jahr bin ich auch im stolzen Besitz einer Gitarre, die nur darauf wartet, dass man ihre Saiten verwöhnt und an ihnen herumzupft. Das Gitarrenspiel mit seinen vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten an Gefühlen mag ich ganz besonders. Die feinen, leisen Töne sind ihr genauso gut zu entlocken, wie die lauten und zum Tanz auffordernden Anschläge. Ich stehe noch ganz am Anfang mit meinen Übungen und es steht als nächstes auf meiner Dringlichkeitsliste, mit fettem Rotstift markiert.
Die Hand- und Dingsarbeiten begleiten mich auch schon mindestens seit vielen Jahren. Weniger in jungen Jahren, seit meinem langen Krankenhausaufenthalt wieder stetig und immer mehr. Mein Mann meint, ich könne mit meinen ganzen Bastel- und Wollvorräten einen Laden eröffnen. Recht hat er da wohl, muss ich zugeben. Da bin ich ganz schlimm mit meiner Sammelwut gebe ich zu. Viele Schränke müssen mittlerweile als Lager meines Sammelsuriums herhalten. Von Malutensilien, Kaffeekapseln (natürlich gesäubert und farblich fein sortiert) zum Basteln, Steine zum Bemalen, Perlen in allen möglichen Farben und Formen, Bänder zum Verzieren, Wolle in überdimensionalen Mengen, Stoffe, Nähmaschinen und noch vieles mehr, ist fast alles vorhanden, was meine Kreativader wünscht und beansprucht. Ganz schlimm würde es, wenn die Idee, die sich in meinem Kopf festsetzt, nicht sofort die Erfüllung erfährt, die sie begehrt. Ach, ich bin schon ein armes Ding… ich und meine Sucht, die nach Dingen sucht, um meine Bedürfnisse zu stillen.
Dann wäre da noch das Lesen. Na, was soll ich sagen? Beim Nähen, stricken, häkeln, basteln, malen, gestaltet es sich äußerst schwierig, die Augen und Sinne auf ein Buch zu richten. Um diesem Vergnügen gerecht zu werden, habe ich vor einigen Jahren begonnen, Hörbücher zu nutzen. Mittlerweile hat sich meine virtuelle Bibliothek ganz gut gefüllt, so dass ich wirklich aus dem Vollen schöpfen kann, was mein Lese-, bzw. Hördurst wünscht. Gleichzeitig kann ich dann multitaskingmäßig weitere Dinge tun und meine Muse hat ihre Ruh und ich meinen Frieden. Wenn ich dann noch Glück habe, kann ich mich in der Woche nach dem Lesen noch ein wenig an den Inhalt des Hörbuchs erinnern.
Das Schreiben selbst hat mich gefunden und ich schreibe gerne. Ich schreibe viel und meist weiß ich erst beim Lesen danach, was ich genau geschrieben habe. Meine Gedanken diktieren meinen Händen, was sie zu Papier zu bringen haben und ich habe ständig das Gefühl, dass kein „Hand und Fuß“ dabei herumkommt. Im Nachhineinlesen ergibt sich dann doch irgendein Sinn und ein Verlauf daraus. Zumindest ist der Sinn meiner selbst damit zufrieden. Das Schreiben meiner Erzählungen der verschiedenen Art und Weise, aus meinem alltäglichen Alltag zu berichten, bereitet mir mehr als vergnügliche, sowie nachdenkliche Momente, die mein Leben bereichern, meinen Erfahrungsschatz und das Ablegen der gedanklichen Kleinode erweitern. Mit diesem Blog und natürlich damit nicht zuletzt mit euch meine Gedankenmusik, inklusive aller Ecken und Kanten zu teilen, hat einen Stammplatz in der Vip-Bar meiner Seele gefunden, welchen ich nicht mehr missen möchte.
Mein Buch
Tja, dieses Buch, welches ich vor einigen Jahren begonnen habe, mit einer fiktiven Geschichte und einer Protagonistin, die sich in ihrer Gedankenwelt verfängt und daran fast zu Grunde geht, dümpelt immer noch beim dritten Kapitel vor sich her und verlangt nach weiterem Input. Meinen Fingern und meiner Muse juckt es in den Gliedern… die Zeit ist sich noch uneins darüber, wann sie sich ergibt und das Weiterschreiben duldet.
Und in der Mitte sitze ich fast wehrlos auf meinem Stuhl und schaue nach links und schaue nach rechts oben und links unten, meine To-Do- Liste in der linken Hand, die rechte hält den Rotstift für die Ranglistenmarkierung. Hobby hier, Hobby da, Hobby überall… wo fange ich an? Kommt Zeit, kommt Rat, kommt alles zu seiner Geltung und das Ziel ist in Sicht wenn sich der Nebel lichtet.
Ein vielseitiger, bunter Mensch bist du. Und weil ich das Dilemma mit der Vielseitigkeit kenne und manchmal nicht weiss, wohin / was tun, als Nächstes….bleibe ich ganz oft ruhig sitzen und warte auf den Impuls.
Welche Ausbildung hast du gemacht? Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung👏
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Vielen Dank für die Glückwünsche liebe Erika! Die Ausbildung, die ich in den vergangenen 3 Jahren gemacht habe, ist die zur Heilerziehungspflegerin. Obwohl es diesen Beruf schon ganz lange gibt, können viele das Berufsbild nicht wirklich zuordnen. Die meisten meinen, dass es fast so etwas wie Altenpfleger oder Pflegefachkraft sei. Wir haben zum Teil zwar auch viel Behandlungspflege, meist in den stationären Einrichtungen.
Unser Hauptbestandteil liegt allerdings in der pädagogischen Ebene. Ich persönlich begleite im ambulant betreuten Wohnen (die Klienten wohnen in ihren eigenen Wohnungen) Menschen mit psychischen, geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen in ihrem Alltag und unterstütze sie individuell in ihrer Förderung, je nach kognitiver Möglichkeit zur Teilnahme an der Gesellschaft (Inklusion), schreibe auch u.a. IHP`s (individuelle Hilfepläne für die Anträge beim LVR zur Kostenübernahme für die pädagogische Betreuung). Ein toller Beruf mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.
Was aber das Schönste an diesem, meinem Beruf ist, ist das Lob, was dir durch das grenzenlose Vertrauen und die Herzlichkeit welches dir von den Menschen entgegengebracht wird, sofern man seine Arbeit und den Menschen wertschätzt. Diese Menschen haben ganz sensible Antennen für Authenzität und begrüßen dich mit einem strahlendem Lächeln, wenn sie dich erblicken. Was gibt es Schöneres, als so begrüßt zu werden?
Liebe Erika, nun habe ich so lange Zeilen über meinen Beruf geschwärmt *lächel*… Wie heißt es so schön? „Wovon das Herzchen voll ist, da quillt der Mund von über… oder so ähnlich 😉
Mit dem „ganz ruhig sitzen“ sollte ich noch ein bisschen üben, denke ich *lächel*. Dann funktioniert es sicherlich mit der Zeit besser , hoffe ich.
Mit lieben Abendgrüßen für dich beende ich für heute dann mal meine lange Ausführung 😉
Heike
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Danke liebe Heike. Jetzt weiss ich mir über deinen Beruf. Sehr fordernd, auch hinsichtlich der Abgrenzung. Doch ich glaube, du hast ein grosses, starkes, energievolles Herz. Und dank deiner Hobbies auch immer wieder Zeit für dich. Liebe Grüsse
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Ich danke dir liebe Erika, du hast vollkommen recht. Die Sache mit der Abgrenzung ist manchmal nicht einfach aber zu schaffen *lächel*
Liebe Grüße und Wünsche für einen wunderbaren Start in den heutigen Tag!
Heike
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Kenne ich auch, bis auf das mit dem Abwarten des Impulses ❤ Glg Myriala
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🤗 manchmal muss ich etwas länger darauf warten😉
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Wow, liebe Heike, wieder ein sehr langer Bericht deine Muse(n) betreffend.
Bleibt da überhaupt noch Zeit für deinen neuen Beruf?!
Herzliche Morgengrüße vom Lu
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Lieber Lu,
ja, du hast vollkommen Recht! Meine Muse beansprucht mich auch derart, dass ich gar nicht anders kann, als lange Berichte über ihr „Tun und nicht lassen“ zu verfassen 😉
Das Schönste an meinem Beruf ist die Tatsache, dass ich dort ganz viel an Kreativität einbringen kann, sogar oftmals in Lösungswegen für diverse Problematiken gefragt ist.
Liebe Abendrotgrüße für dich!
Heike
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Das klingt doch ganz wundervoll zusammenpassend, liebe Heike, du bist zu beneiden! 🙂
Herzlich, Lu
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Segen und eine Herzens-Umarmung!
M.M.
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Liebe Monika,
eine lächelnde Herzens- Umarmung auch für dich!
LG Heike
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Liebe Heikie,
mein Herz sagt danke.
Segen …. !
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Der Nebel wird sich legen..bestimmt liebe Heike. So viel Kreativität…wow kann ich da nur sagen. 😍und auf dein Buch bin ich natürlich sehr gespannt..zwinker 😘🤗
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Liebe Karin ❤
deine Worte lassen mich hoffen! *lächel* Sicher wird sich der Nebel lichten. Ich muss erst nur wieder in "Sortiermodus" kommen und die letzten 3 Jahre kreativ aufarbeiten. Also heißt es nun: "Es gibt viel zu tun, fangen wir`s an!"
Was meinst du, wie gespannt ich auf das Buch bin!? Da sind wir schonmal zwei an der Zahl 😉
Ganz liebe Abendgrüße an dich!
Heike
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😍😍
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Puh, bei so vielen Dingen, die man machen will, wird mir ganz schwindelig. Besteht da nicht die Gefahr, sich darin zu verlieren und alles ein bisschen, aber nichts „richtig“ zu machen? Das ist natürlich nur ein Eindruck, der mich beschlich, als ich deinen Beitrag las…
Liebe Grüße, Kaya
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Liebe Kaya,
du hast vollkommen recht! Alles „ein bisschen zu machen“ widerstrebt mir auch und ich arbeite jedes Mal daran, mich nicht in „halbrichtigen Dingen zu verlieren. Es hilft mir allerdings sehr, mir auch dort meine Prioritäten zu setzen.
Die Musik und das Schreiben stehen bei mir ganz oben in der Wichtigkeit. Die anderen Dinge mache ich je nach Zeit, Lust und Laune. Vieles davon kann ich auch während der Arbeit mit den Klienten einsetzen.
Liebe Grüße und einen tollen Start in einen gelingenden Tag für dich!
Heike
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Liebe Heike – kann mich sooo gut mit dir identifizieren – Hobby hier, Hobby da – bei mir ist es Malen, Bloggen, auf YT verschiedenste Themen aufgreifen von Fimo- und Gießharzarbeiten, über Magie und Hexen bis zu Selbsthilfe mit z.b. Depressionen und mehr. Nebenher auch gerne am Schreiben ❤ – Stimmt – Langeweile kommt da keine auf. – Herzlichsten Glückwunsch zur bestandenen Prüfung – glg (Hexlein) Myriala
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Liebe Myriala, vielen lieben Dank für deine Glückwünsche!
Viele deiner kreativen Hobbys kann ich für mich auch eins-zu-eins unterstreichen. Die Gießharzarbeiten stehen auch noch auf meiner To-Do-Liste, habe ich doch just wegen Hobbyaufgabe eine ganze Kiste voller Dinge wie z.B. Formen in vielen Ausführungen für die Herstellung von Gießharzprodukten erhalten. Muss mal schauen, wann die Umsetzung dessen zeitlich in meine Planung passt 😉
Das Thema meiner Facharbeit zum Abschluss meiner Ausbildung handelte über die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Stärkung des Selbstbewusstseins innerhalb des sozialen Umfelds. In diesem Projektrahmen ging es auch u.a. um Depressionen, PTBS und Phobien. Also auch da eine Gleichung unserer beider Interessen 😉
Langeweile werden wir beide nie haben, dessen bin ich mir fast sicher ❤
LG Heike
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WOW! Danke für die ausführliche Beschreibung. Mit Gießharz habe ich schon länger nicht mehr gearbeitet – mal sehen, vllt passts wieder einmal – hab dazu und auch zu Fimo ja auch etliches Zubehör- wäre schade, es nicht zu nutzen – ansonsten eben verkaufen, verschenken -…
Oh, da gehörten auch solche Themen zu deiner Facharbeit? Ja, eigentlich auch logisch und natürlich sehr interessante Bereiche, wo ich mir wünschen würde, dass sich damit auch jeder Laie ein klein wenig mehr damit befassen würde, so dass man ein klein wenig mehr helfen kann. Glg Myriala
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Stimmt genau! Wenn man die Zubehöre hat, sollte man es auch nutzen 😉 Dann, wenn die Zeit und die Lust besteht… Gottlob fallen die meisten Dinge nicht unter das MHD *lächel* und somit besteht kein Zeitdruck ❤
Das Feld der psychischen Erkrankungen ist gerade in meinem Beruf recht groß und umfasst alle möglichen Bereiche. Mit diesen Menschen zu arbeiten und sie bestmöglich in die Teilhabe der Gesellschaft begleiten zu dürfen, ist sehr abwechslungsreich und erfüllend ❤ Du hast mir gerade eine kleine Inspiration für einige weitere Blogbeiträge gegeben 😉 Erfahrungen aus der Praxis. Muss mal meine Hirnzellen anstrengen, wie man das umsetzen kann 😉 Vielen Dank dafür! GlG Heike
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