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Die Einladung für die ABC Extra- Etüde stammt von Christiane https://365tageasatzaday.wordpress.com/ bei der ich mich ganz herzlich bedanken möchte! Mein zweiter Beitrag für die Etüden und diesmal gar eine mit 500 Wörtern! Welch eine Freude und welch ein Genuss für meine Muse, die, wenn sie einmal losgelassen wird, gar nicht mehr aufhören mag, zu schreiben! Dass sie jetzt 500 Wörter aus der Kiste hervorkramen durfte, das beglückte sie gar sehr. Nichtsdestotrotz war es wieder einmal eine kleine Herausforderung, nicht nur drei, sondern fünf von sechs Wortspenden in der Geschichte unterzubringen. Aber was soll ich sagen? Ich glaube, dass ich denke: „Ich habe fertig!“ *lächel*

Die Wörter im Monat Januar spendeten Ludwig Zeidler und Ulrike von Blaupause7. Sie

lauteten:Zetermordio, weichmütig, backen
Lautsprecher, orange (NICHT die Frucht, die Farbe), erschüttern.

Und los geht`s!…

Das, was jetzt zählt, ist die allmächtige Vernunft, die sich bei jedem Vorhaben dazwischendrängt und den Weg vorgibt. Wohin aber nun mit meinen sehnsüchtigen Träumen? Wohin mit dem, was mein Herz verlangt? 

Es bringt nichts, sage ich mir und außerdem bin ich nun in einem Alter, in dem es sich nicht mehr ziemt, unvernünftig zu sein. Liebe ist was für junge Leute, basta! Dabei hätte ich doch nur einmal noch so gerne… Ach was! Schluss mit der Heulerei, denke ich mir und schließe die Haustüre hinter mir zu! 

Es gibt Wichtigere Dinge im Leben, als sich auf eine Liebe einzulassen, die einen am Ende nur schmerzt. Am Ende des Weges bist du wieder allein und enttäuscht. So war es doch jedes Mal in den letzten Jahren. Hier ein Blinddate, über eine Internetanzeige, das vollkommen aus dem Ruder lief, als das Date gleich beim ersten Treffen in einem Grillimbiss die Kellnerin nach ihrer Telefonnummer fragte und sie zum Kinobesuch einlud.  Gustav hieß er und gleich nach dieser Aktion war Gustav auch schon wieder Geschichte.

Bernd war ein Charmeur, der die Frauen liebte, ob blond ob braun, er machte da keine großen Unterschiede. Es dauerte einige Wochen nach dem Kennenlernen, bis ich dahinterkam, dass Bernd mindestens noch drei weitere Affären sein Eigen nannte.

Danach stolperte Werner in mein Leben. Er fuhr im Supermarkt ungebremst mit seinem Einkaufswagen in den meinen hinein, gerade just, als ich das Mehl einlud, da ich vorhatte, einen Kuchen zu backen. Er entschuldigte sich überschwänglich. Auf den Schreck lud er mich als Entschuldigung mit schlotternder Stimme zum Kaffeetrinken ein. Sein weichmütiger Charakter war mir nach kurzer Zeit dann doch zu unmännlich. Nachdem ich seine Anrufe und Nachrichten wochenlang ignorierte, meldete er sich dann nicht mehr.

Nach diesem Desaster entschloss ich mich endgültig weiteren sinnlosen Dates keine Chance mehr zu geben. Wenn mich die Liebe nicht mehr will, kann mich auch nichts mehr erschüttern. Die Zeit der verzweifelten Seifenblasenträume ist aus und vorbei, einfach nicht mehr existent, basta! Die Wut steigt langsam in mir hoch und das ist gut so! So lässt sich die Sehnsucht nach Liebe viel einfacher verbuddeln in den Tiefen meines Herzens.

 Auf dem Weg zum Auto gehe ich schnell gedanklich meine heutigen Termine durch. Verdammt und Zetermordio! Nun habe ich doch glatt den wichtigen Arzttermin vergessen! Vor zehn Minuten sollte ich schon dort sein! Ich muss mich beeilen! Aus den Lautsprechern des Autoradios ertönt die Wettermeldung: „Achtung! Aufgrund der momentanen Kaltfront besteht die Gefahr von Blitzeis auf den Fahrbahnen! Bitte fahren Sie vorsichtig, wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind!“

Vor lauter Wut über die Männer und meinen vergessenen Termin fange ich nun auch noch an zu heulen! Das fehlt mir gerade noch! Meine Tränen hier drinnen und draußen der Regen nimmt mir beides die Sicht. Mein Fuß tritt wie ein Bleifuß aufs Gaspedal und plötzlich verliere ich die Kontrolle über das Fahrzeug. Es dreht sich, schlittert über die glatte Fahrbahn und prallt ungebremst in den entgegenkommenden LKW. Plötzlich wird es dunkel um mich…