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So bin ich denn unter Gedanken wieder aufgewacht. Um 4 Uhr in der Früh. Aber was soll ich machen? Picke ich mir halt die positiven Gedanken aus dem Rosinentopf heraus und halte mich wacker mit meinem Kaffee in der Hand und die Tastatur meines Buchstaben- Adapters fest im Blick. Wie heißt es doch immer öfter bei mir: „Der frühe Vogel fängt den Wurm und ich fange dann die Wörter“ Na, zumindest so oder ähnlich *lächel*.

Sonnenaufgang 2.10.14

Was fange ich nun am frühen Tag nun an? Ich denke, ich schreibe, denke ich und spaziere erst mal ins Bad. Mein Spiegelbild lacht mir aus verschlafenen Augen entgegen, was ich ganz schön frech finde. Mein Seifenspender spendet mir auch keinen Mut. Nicht heute Morgen und eigentlich hat er es noch nie wirklich getan. In der Küche an den Kaffeeautomat. Wenigstens er hat ein Einsehen und spendet mir tröstenden Kaffee. Mit Kaffee in der Hand und Gedanken im Kopf betrete ich nun den Raum, in dem mein PC sein Zuhause hat. Zumindest meine Tastatur lächelt voller Vorfreude nicht mich aber zumindest meine Hände mit den Fingern daran an. Wenigstens etwas, denke ich und nun fängt mein Mund ganz von selbst  an zu schmunzeln. Hat ja doch was für sich, wenn sich meine Sinne so verselbstständigen und ich langsam wieder zum Mensch werde, der dem neuen Tag ein freudiges Hallo ins Gesicht wirft.

Da ich nun schon mal am Ort des Schreibens bin und  von diesem Moment an auch wieder mit mir selbst im Reinen bin, fange ich an. Ja womit eigentlich? Gestern hatte ich euch bereits schon angedroht, dass ich euch heute wieder ein wenig von meiner Story- Schwangerschaft erzählen möchte. Wer sich aber lieber überraschen lassen möchte, der hält sich jetzt beim Lesen am besten die Ohren zu 😉 Ansonsten, wenn das nichts bringt, einfach flach auf den Boden legen und warten, bis Hilfe kommt.

Achtung, es geht schon wieder los:

3,2,1

 

Mittendrin hörte ich ein immer lauter werdendes Summen, kurz-lang-kurz-kurz-lang. Gerade in einem meiner schöneren Träume. Ich laufe barfuß über  weißen Sand auf das Meer zu. Meine Zehen vergraben sich lustvoll bei jedem Schritt weiter und tiefer in die feine Peelingkörnung. Die Sonne verabschiedet sich langsam in ihrem, nun feuerroten Abendgewand und scheint im Meer zu versinken. Ich staune immer wieder über diese atemberaubende Schönheit und genieße derweil das sanfte Plätschern des Wassers, das in kleinen Wellen meine Füße in sanfter Massage umschließt. Der warme, angenehm duftende Abendwind klingt in meinen Ohren nach und ich schließe meine Augen, um diesen Augenblick mit all meinen Sinnen einzufangen, zu schmecken, fühlen und zu hören.

Da, schon wieder dieses Geräusch! >>Kurz-lang-kurz-kurz-lang<< – Wie uncool, schoss mir in den Sinn und durch den Kopf. Eines von wenigen Unwörtern, die ich mir trotz meinem Abwehren gegen seltsamen Sprachgebrauch irgendwie angewöhnt habe. Uncool statt ein urdeutsches >>unpassend oder nicht passend <<klingt einfach melodischer >>Kurz- lang- kurz- kurz- lang<< Langsam macht mich dieses störende Geräusch nun doch wütend, drehe mich um und setze zu einer, sich gewaschenen und hart antrainierten Schimpftirade an, gepaart mit ein paar finsteren, eindringlichen Blicken, die ich vor dem Spiegel geübt habe. Wie gesagt, ich setze an und schaue plötzlich in blaues Neonlicht, in welchem ein paar Zahlen Ringelreihen zu tanzen schienen. >>kurz- lang-kurz- kurz- lang<< brabbelte es aus dem Wecker. Noch ehe ich mich versah, plumpste ich mit aller Gewalt in die Wirklichkeit, die mich körperlich auf den harten Boden des Alltags katapultierte und ich wieder jeden schmerzenden Knochen fühlte, von denen ich ganz bestimmt noch einige mehr besitze, wie andere Menschen. Zumindest wenn ich die Anzahl der Schmerzen mit der Anzahl meiner Knochen in Vergleich setze.

Ich setze mich auf und versuche meine Gedanken und meine Körperteile zu sammeln und sortieren. Setze meine Brille auf und schaue mir das blaue Licht genauer an >>6:30 Uhr<< So früh noch und doch! Heute muss ich pünktlich raus, mein erster Arbeitstag und da darf ich nicht zu spät kommen! Also schnell in die Küche, Kaffee vorbereiten und sofort ins Bad unter die Dusche. Klamotten hatte ich mir gottlob schon gestern Abend zurecht gelegt. Das Suchen kann ich mir also schon mal ersparen. Wie fast jede Frau stehe ich oft ratlos vor dem vollgestopften Kleiderschrank und finde nichts Passendes zum Anziehen. Dabei ist trotz der Fülle an Klamotten wirklich nicht allzu viel drin, was noch passt. Die kleineren Größen habe ich sorgsam im Schrank gelassen, da ich ganz bestimmt und noch mehr, ganz bald wieder reinpassen werde. Ein wenig mehr Bewegung, und ein wenig noch mehr Sport und einige Wochen bei Wasser und Brot macht mir meine Kleidung schon wieder passend. Diesen Plan trage ich aber schon seit mindestens drei Jahren mit mir rum und ich finde keine Zeit zum Umsetzen. Stimmt, das könnte ich dann sicher in meinem ersten Urlaub durchführen. Genau so mach ich es! Aber jetzt erst mal ins Bad, duschen. Komme rein und das Bad wird schon von meinem Schatz belagert. >>Guten Morgen<< tönt es mir da trällernd aus der Dusche entgegen. >>Sag mal, warum weckst du mich denn nicht und überlässt das diesem nervenden Wecker? Finde ich ja nun mal gar nicht nett, irgendwie uncool<< und schon wieder dieses Unwort, was ich mir doch abgewöhnen sollte. So uncool dieses uncool aber auch.

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Selbst auf die Gefahr hin, dass es jetzt uncool ist … höre ich für heute auf, euch weiteres zu Füßen zu legen und bereite meinen Plan für den heutigen Tag vor. 😉

Plan:

Meinem Mann ein feudales Frühstück bereiten. Ihn dann davon mit meiner ganz eigenen Überzeugungskraft (davon habe ich Säcke voll)  beizubringen, dass er von nun an, zumindest für die Länge meiner Buch-schwangerschaft in meine Dienste mit seinen Diensten tritt und dabei nicht austritt. Eines meiner wichtigsten Argumente wird hier seine Aussage sein: „ Sie sieht immer so friedlich aus, wenn sie schreibt“. Also will er Frieden, dann möchte er mir bitte friedlich zu Diensten stehen. Ist doch ein schlagkräftiges Argument, nicht wahr?

Meine jungen Fohlen scharren schon wieder mit Funkelperlenlachtränen in den Augen und mit ihren Hufen, bereit zum Durchgehen, wenn ich da meine Zeilen lesen muss. Natürlich liest mir mein Herzblatt einige Wünsche von den Augen ab, jedoch nach meiner Pfeife tanzte er noch nie in der Vergangenheit und in der Zukunft wird das auch nicht anders sein. Auf einen Mann, der nach meiner Pfeife tanzt, habe ich schon immer gepfiffen und das ist auch gut so.

Zumindest unterstützt er mich mit allen Kräften mental, muss sich jeden Tag mein neues Gekritzeltes anhören. Wir haben dabei auch schon große Fortschritte gemacht und ich brauche ihn für`s Zuhören auch gar nicht mehr an den Stuhl zu fesseln. Er liefert und leiht mir seine Ohren ganz freiwillig. Dann bringt er mir auch noch ab und an einen Kaffee aus der Küche mit. Was will ich mehr? Toller Mann, mein Mann *lächel*

Euch ihr lieben da draußen, wünsche ich einen wunderbaren Start in den heutigen Tag

Bleibt mir, das wäre mir ein großer Wunsch, wohl gesonnen.

Einen lieben Gruß an alle