Heute habe ich sie erwischt! Erst wollte ich es ja gar nicht glauben und jedem hätte ich geantwortet:“ Ach Quatsch! So was gibt es ja gar nicht! Und doch, ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Gefühlte 5 Minuten darauf gestarrt und wollte es nicht glauben. Es ist wahr. Wirklich und wahrhaftig, denn meine Augen lügen mich nicht an.
Aber lasst euch von Anfang an erzählen:
Wo und wie soll ich beginnen?
Am besten von vorne, denke ich. Also:
Ihr wisst ja, dass ich nachts meine liebe Mühe mit der Zeit habe. Genauer noch meine liebe Mühe mit dem Schlafen habe. Ganz genau wollte ich aber sagen, dass ich meine liebe Mühe habe zu schlafen, wenn auch die Zeit mir sagt, es ist noch viel zu früh, um aufzustehen. Meine Gedanken haben dann, wie auch immer, genug geschlafen. Finden sie zumindest und tanzen Händchenhaltend Ringelreihen um meinen Kopf. Links herum und rechts herum hoch das Bein; das ist so schön; wie ist das fein.
In solchen Momenten könnte ich sie ja manchmal zum Land des blühenden Pfeffers jagen. Da ich aber auch andererseits so wissbegierig bin, gestatte ich ihnen Einlass in mein Bewusstsein und lasse mir erzählen, was sie denn nun bewegt, lasse mir meine Unruhe erklären, die mich nicht weiter im Land der Träume träumen lässt. So auch heute. Ich stehe auf und wer meine anderen Geschichten gelesen hat, ist der erste Weg, der ins Bad. Was ihr noch nicht wisst, ist, dass ich seit einigen Monaten, dort auf der Ablage unterhalb meines mir entgegen grinsendem Spiegelbild, meine Armbanduhr ablege.
Wenn dann mein Ich einige Male des Nachts aufsteht, weil es denkt, es hat genug geruht, schaue ich im Bad gleich auf diese Uhr und entscheide dann, ob ich aufbleiben darf oder mich wieder in mein Bett zurückdrängen muss. Im Bad ist die letzte Station, an der ich meinen Gedanken noch befehlen kann, wieder den Rücktritt anzutreten, da das Zimmer gleich neben dem Schlafzimmer liegt. Ansonsten müsste ich die Zeit in dem Raum ablesen, in dem mein PC schläft. Das wäre allerdings fatal, dort komme ich nicht ohne Gewalt wieder heraus. Den Kampf verliere ich oftmals, da die Übermacht so übermächtig und mein Geist so schwach ist.
Heute Nacht war es dann wieder mal soweit. Ich gehe ins Bad und siehe da? Ich sehe nichts? Ich sehe nichts auf der Ablage und sehe auch keine Uhr. Ich brauch aber doch die Uhrzeit, um zu wissen, ob ich nun aufbleiben darf. Mist, habe ich sie doch gestern glatt vergessen, habe sie bereits neben dem PC ausgezogen und dort liegenlassen. Auf dem Gang dorthin habe ich mir schon gedanklich zurecht gelegt, wie ich gegen meinen starken Willen ankomme, dass mein gesunder Menschenverstand diesmal die Oberhand behält in dem Spiel um Schlaf oder Wachbleiben. Ich komme im Raum an und sehe und meine Augen werden immer größer. Mein Mund setzt zu einem großen Ohh an, bringt aber keinen Ton heraus.
Ich wusste es und ich habe schon immer geahnt, dass die Zeit in unbeobachteten Augenblicken einfach so davon läuft. Die Zeit rast in atemberaubender Geschwindigkeit. Die unsere Uhr ist eine Funkuhr und die Zeiger rasten auf dem Ziffernblatt in Sekundenschnelle rundherum. Als ich so dastand und die Zeit vergaß, weil auch die Zeit raste und mich vergaß, habe ich in den Sekunden bestimmt einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang auf die Uhr gestarrt. Zumindest, wenn man das Davonrasen der Uhr zum Maßstab nimmt.
So bekommen dann Aussprüche wie: „die Zeit läuft mir davon“ oder „Kinder, wie die Zeit vergeht“ oder „Die Zeit rast mal wieder“ ganz neue Bedeutung.
Als ich mich einigermaßen gefangen hatte von meinem unausgesprochenen Ohh, habe ich dann mit einem Seitenblick meine Armbanduhr entdeckt und die scheint nun doch noch „normal“ zu ticken. Normaler zumindest, als meine Gedanken ticken. Die Uhr sagt mir nämlich, dass wir gerade mal 3 Uhr in der Nacht haben. Also ab, wieder zurück unter die Decke und gefälligst geschlafen! Meine Gedanken ticken doch nicht richtig, so früh muss nun wirklich nicht sein. Irgendwann bin ich doch dann auch zwischendurch immer mal eingeschlafen und habe geträumt. Geträumt davon, dass ich irgendwo in Deutschland plötzlich in irgendein Büro einmarschiere, in dem ein Mann sitzt, ein Büromensch. Ich ihm dann alles mögliche erzähle und ihn dann davon überzeuge, sein Büro würde viel freundlicher wirken, wenn ich es ihm neu gestalte. Anfangen würde ich damit, dass ich die Wände in einem zarten Lila streiche, welches ich dann mit einer Borte in Apfelgrün verzieren würde. Die Möbel in zarten Pastell und dunklen Schwarztönen gehalten wird bestimmt dazu recht edel erscheinen. Seinen Abteilungsleiter, der irgendwann hinzukam, überzeugte ich gleich mit und so machten wir uns ans Werk. Meine Träume haben mir dann aber einen Strich durch die Rechnung gemacht und mich aufgeweckt aus diesem irren Traum. So habe ich dann noch nicht einmal mehr das Resultat betrachten dürfen und der Blick auf den neu gestalteten Büroraum wurde mir auch verwehrt. Ist das nicht frech?
Nun sitze ich denn nun wieder hier und schreibe. Schreibe, als wenn ich nie etwas anderes getan hätte. Staune immer noch, wie solche kleinen Erlebnisse, wie meins heute, zu einer Erzählung werden, die ich niederschreibe. Wie mein heutiges Erlebnis mit der Zeit. Was ich mich allerdings frage, ist: “Ob die Zeiger der Funkuhr auch so gerast wären, hätten sie gewusst, dass ich sie entdecke?“
Es ist schon seltsam, oder aber vielleicht auch als Fingerzeig des Schicksals anzusehen. Ich hatte bereits gestern vor, heute eine Geschichte zu schreiben über einen Mann; einen guten Freund, der mich eine Weile lang auf meinem Lebensweg begleitet hat und dem am Schluss seines Weges die Zeit davon lief. Er hätte sich so gerne noch einen Wunsch erfüllt, doch seine Zeit reichte nicht mehr aus. Doch diese Erzählung möchte ich heute nicht niederschreiben und meine Gedanken nicht traurig machen. Nicht heute, morgen ist auch noch Zeit, sofern sie mir nicht wieder davon läuft.
Im Jahre 2008 haben wir auch übrigens eine CD aufgenommen mit eigenen Liedern. Unter anderem ist dort auch ein Song entstanden, der sich ebenfalls mit der Zeit befasst. Den Songtext hat mein Mann geschrieben und auch die Musik komponiert. Den Gesang habe ich dazu geliefert. Wenn ihr mögt, hört doch mal rein. Hier ist er:
Wie ihr seht, dreht sich alles um die Zeit. Zeit des Lebens begegnen wir ihr tagtäglich zu jeder Sekunde, die zu Minuten werden; Minuten zu Stunden; Stunden zu Tagen, diese dann zu Wochen, Monaten und Jahren. Die Zeit ist die Ewigkeit unseres Lebens und jeder selbst ist der Verwalter über die Zeit die einem bleibt. Wir haben es alle meist selbst in der Hand, daraus etwas Schönes zu machen. Selbst auch eine kurze Zeit ist in der Lage, ein Paradies zu erschaffen, indem sich nur Glück befindet. Einen kurzen Augenblick, eine Sekunde braucht es nur, um Schmetterlinge lächeln zu sehen. Ich liebe das Lächeln der Schmetterlinge. Ob die Schmetterlinge mich dafür lieben, habe ich noch nicht herausfinden können.
Ich wünsche euch heute allen einen wunderbaren Start in den heutigen Tag
Liebe Heike ❤ deine Erzählung über die Zeit hat mir sehr gefallen die hat mich zum schmunzeln gebracht und somit den Beginn meines freien Tages verschönt. Dankeschön 🙂 Meine Gedanken ließen mich zum Glück heute gut schlafen nachdem sie mich am Vortag jede Stunde geweckt hatten. Ich wünsche dir eine schönen Tag. LG Konny
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Liebe Konny ❤
das freut mich sehr, dass dir meine Erzählung so gut gefallen hat und dich zum Lächeln brachte. So kann der Tag, der dein freier Tag ist ja nur wunderbar werden, wenn er dann mit einem Lächeln beginnt ❤
Ich wünsche dir weiterhin ganz viele Lächeleinheiten am heutigen Tag.
Liebe Grüße
Heike
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da ich vorhabe heute in die Stadt zu fahren um letzte Weihnachtseinkäufe zu machen werde ich sicher öfter lächeln, vielleicht gönne ich mir auf dem Christkindelsmarkt auch mal nen Apfel oder nen Glühwein ich weißes noch nicht. LG Konny
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Liebe Konny ❤
ich wünsche dir ganz viel Spaß dabei, bei allem was dir heute so an Schönem begegnen mag ❤
Liebe Grüße
Heike
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oh ja den hatten wir die Heike und ich, jetzt fehlt mir nur noch ein Geschenk für sie und ihren Mann dann habe ich alles beisammen freuuu :)n LG Konny
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Liebe Heike, du verstehst es echt deine Erlebnisse in so toller Art zu schildern, dass man nicht aufhört bis zum Ende zu lesen und meine Hochachtung für deine/eure Leistung bezüglich des Videos, du hast echt viele Talente, würde ich mir auch wünschen, auch wenn durch meinen Job auch manches hervorgekramt wurde, beste Wünsche, Klaus
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Lieber Klaus,
ich danke dir aus tiefstem ❤ en für dein tolles Lob!
Wenn ich daran denke, dass ich noch vor einem 3/4 Jahr kaum gewusst habe, dass ich jemals einen Blog schreibe, den ich heute gar nicht mehr missen mag, frage ich mich, wie ich vorher die ganzen Gedanken verarbeitet habe, wenn nicht mit meinem heutigen Schreiben. Kann mir das gar nicht mehr vorstellen, wie das überhaupt funktionieren konnte. Aber irgendwie hat es wohl geklappt, denn sonst säße ich jetzt nicht hier *lächel*
Dankeschön auf für dein Lob für das Video und den Song. Es ist schon eine ganze Weile her und als ich mir heute den Song von vor über 6 Jahren in einem Tonstudio im Sauerland produzierten CD nach langer Zeit mal wieder angehört habe, hat sich meine Stimme doch mehr in die tieferen Stimmlagen bewegt.
Aber die alten Aufnahmen höre ich immer noch gerne, sind sie doch ein Stück meines Lebens und der Zeit, die zu mir gehören und mich geprägt haben *lächel*
Und Talente hat meines Erachtens jeder Mensch. Er muss sie nur herauskramen, oder wie du sagst, herauskramen lassen. Manchmal oder noch eher meist bemerkt man auch erst ein Talent bei dem, während man etwas macht.
Wünsche dir einen wunderbaren Tag heute und pass gut auf dich auf 😉
Liebe Grüße
Heike
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ich danke dir sehr für deine tollen Worte und wünsche dir ein sehr schönes Wochenende, alles Gute, Klaus
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Lieber Klaus,
vielen lieben Dank. Ich wünsche dir und deinen Lieben einen wunderbaren 3.Adventssonntag mit vielen besinnlichen schönen Momenten
Liebe Grüße
Heike
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vielen Dank, das wünsche ich auch
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KLASSE!!!
LG, Petra
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Vielen lieben Dank Petra ❤
Es freut mich sehr, dass dir meine Beitrag hier gefällt
Ganz liebe Grüße
Heike
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Das ist alles gut geschrieben. Bin wieder von der OP zu Hause. LG. Wolfgang
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Vielen lieben Dank Wolfgang 😉
Hoffe, es ist alles gut gelaufen mit der OP?
Weiterhin gute Besserung und einen angenehmen Abend
Liebe Grüße
Heike
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Danke liebe Heike. Meine rechte Halsschlagader wurde von einen Tschechischen Chirurg sauber gemacht,- so wie ich das halt nenne das Saubermachen oder Verkalkung. Etwa 15cm ist der Schnitt. LG. Wolfgang
Diesmal ging mir vorher die Muffe!
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Uih, das hört sich aber ganz schön gefährlich an.
Da kann ich mir gut vorstellen, dass dir da die „Muffe“ ging. Wem wäre es nicht ebenso ergangen?
Aber gottlob hast du es nun hinter dir und hast es gut überstanden. Ich wünsche dir von ganzem Herzen gute und schnelle Besserung. Pass auf dich auf und lass dich ein wenig verwöhnen von deiner Familie, damit du von solchen Aktionen von nun an verschont bleibst.
Wünsche dir einen angenehmen ruhigen Abend
Liebe Grüße
Heike
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