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Pusteblume Zeichnung

Irgendwie ward ihr schon immer da, solange ich denken kann.

Schwirrt in meinem Kopf herum. Nun ist es mal wieder an der Zeit und wir müssen uns unterhalten! Hinsetzen! Zuhören! Still sein! Jetzt rede ich!

Wo ward ihr die ganze Zeit? Zumindest im sortierten Zustand? Wie ein Riesenberg voll einsamer Socken, der seinesgleichen im Schleudergang der Waschmaschine verloren hat und nun sein Dasein am Boden eines Wäschekorbes fristet. Nur darauf wartend, sinnvoll und fröhlich mit seinem Pendant durch das Leben seines Trägers zu laufen. Aber nix da! Ein heilloses Mit- und Durcheinander herrscht hier! So geht das nun wirklich nicht weiter!

Das sieht ja aus, wie bei Hempels unterm Sofa! So pflegte meine Mutter oft zu sagen, wenn sie den Ordnungssinn meines Jugendzimmers betrachtete. Dabei fühlte ich mich mit der Ordnung meiner Unordnung außerordentlich wohl und konnte gar nicht verstehen, was sie meinte *lächel*

So sitze ich denn dann nun hier und weiß nicht, was und vor allen Dingen wo ich mit den vielen Gedanken anfangen soll, außer sie zur Rechenschaft zu ziehen.

Ich bin mal wieder ganz schlimm unentschlossen. Und doch ist alles so wie immer, wenn ich so an der Tastatur sitze, um 4 Uhr morgens, ein weißes Blatt Papier auf dem Bildschirm, die Hände zum Schreiben bereit und ein riesiges Fragezeichen im Gesicht, weil ich mal wieder nicht weiß, wo und wie ich anfangen soll. Den Kopf voll mit Nichts. Vielleicht sollte ich mal wieder ein paar Eimer Farbe hinein kippen, damit meine Gedanken erwachen, sich selbst sortieren und in geschriebenem Einklang zueinander bringen.

In der Zeit, die  wieder mal viel zu lange gedauert hat,  ohne das Erlebte nieder zu schreiben, ist so viel in der Vergessenheit hängen geblieben. Mühsam bemühe ich mich nun, mit dem Lasso in der Hand, einiges davon wieder einzufangen, zu Papier zu bringen, damit es mit der Ordnungsliebe konform geht, die mir am liebsten wäre und doch so selten erreicht habe.

Da sind die vielen Erlebnisse des alltäglichen Wahnsinns. Die schönen, lustigen, die leisen und  lauten, die ärgerlichen, vergänglichen und die nachdenklich machenden Erlebnisse, welche es wert sind, geschrieben zu werden. Sie gilt es nun zu sortieren, ihnen einen Sinn zu verleihen.

Ebenso dümpelt mein angefangenes Buch in den Dateien daher und wartet darauf, weiter mit Leben gefüllt zu werden. Die Ideen dazu fehlen nicht, die Linie und die sinnvolle Aneinanderreihung da schon eher. Das, was mich nun plagt, ist das schlechte Gewissen, es bis jetzt nicht fertig gebracht zu haben, über das zweite Kapitel hinaus zu schreiben. Der Vorsatz und der Wunsch werden solange überleben, solange ich denken kann. Das, was mir niemand nehmen kann, noch nicht mal ich selbst, ist meine Beständigkeit den Lebenszielen entgegen zu gehen. Und so schreite ich, den Kopf und die Gedanken immer mal wieder gerade rückend, nach vorne. Wenn ich auch zwischendurch mal innehalte, Luft hole und Umwege lächelnd akzeptiere, verliere ich trotz meines Gedankendurcheinanders das Ziel nicht aus den Augen.

Es gibt viel zu schreiben, packen wir’s an!