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Die Straßenlaternen werfen ihre Lichterstrahlen in die neblige Luft. Der Horizont ergraut langsam und der Tag beginnt sein alltägliches Morgenritual. Lichter in den Fenstern sind nur ganz vereinzelt zu sehen.

Die Vögel beginnen ihr kleines Morgenkonzert und locken mir mein erstes Lächeln auf die Lippen. Ich liebe diese Stille immer wieder aufs Neue. Manch einer fragt, was mich so früh am Morgen aus dem Schlaf treibt. Doch gerade jetzt und gerade hier finde ich meine Inspiration, um meinen Tag sinnvoll zu gestalten, lasse den Tag davor Revue passieren, Pläne für den jungen Tag werden geschmiedet. Nur meine eigene Gedankenstimme ist zu hören und vermischt sich mit dem Zwitschern der gefiederten Freunde. Keine Autos oder andere störende Geräusche nehmen meine Ohren wahr und alles wirkt so friedlich und unschuldig rein. Zufriedenheit macht sich bemerkbar und strömt durch meinen Körper.

Heute und an diesem Tag habe ich eine willkommene Auszeit. Keine Termine, keine Besuche, der Einkauf ist bereits gestern erledigt, ein wenig Hausarbeit, hier was und da was… aber der Hauptteil des Tages gehört heute einfach mir. Seele baumeln lassen, mich mit meiner Muse unterhalten, sie nach ihren Wünsche befragen, damit sie mich auch weiterhin nach vorne führt, mir Ideen gibt und mich zum Schreiben animieren. An der Vollendung meiner Träumen schnitzen, meine Ziele betrachten, den ein oder anderen neu stecken oder feststellen, dass ich dem Ziel schon ein ganzes Stück näher gekommen bin.

Derweil unterbricht gerade eine vorbei fliegende Krähe mit lautem Rufen die zwitschernde Stille. Ganz schön dreist und fast schon störend und doch in mir die Einsicht, dass sie selbst wohl am wenigsten für ihre unmelodische Stimme kann. Nun höre ich sie nur noch leise. Sie hat sich wohl auf einem Baum niedergelassen, der weiter weg seinen Stammplatz gefunden hat, wohl wissend, meine Stille nicht weiter zu ärgern. Lächelnd wird mir meine versponnene und fast kindliche  Denkweise bewusst. Selbst das gestatte ich mir heute an meinem freien Tag. Seele baumeln lassen, das Leben einatmen ganz nach Lust und Laune mal stärker und mal weniger stark, doch regelmäßig. Von meinem inneren Auge betrachtet, auf welchen Wegen mein Atem dahingleitet, meinen Körper mit Lebenselixier erfüllt und wieder herausfließt, um sich wieder mit neuer Kraft in die gleiche Laufbahn einzureihen.

So langsam verzieht sich der Morgennebel, macht sich von dannen und lässt ein silbriges blau zurück. Ob sich heute die Sonne blicken lässt? Regen und Gewitter waren gestern gemeldet, aber vielleicht erreicht mein Wunsch nach ein wenig Sonnenschein das Ohr des imaginären Wetterpropheten und hat ein Einsehen, denn ein paar wenige Blumen warten noch auf ihre Einpflanzung in den Mutterboden der Natur.

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Stunden später nun ist mein Wunsch nur zum Teil in Erfüllung gegangen. Zeit für mich, Zeit für meine Muse und meinen Gedanken habe ich nur am ganz frühen Morgen genießen können. Ein Anruf:“ Du … ich habe mir überlegt, ich komme gleich zum Frühstück zu dir“ … hat meinen schönen Plan zerbröselt.

Wie beruhigend ist es da, dass ich noch weitere Morgende wie diesen haben werde. Bestimmt wird mein Wunsch an irgend einem Morgen und irgendwann  seiner Erfüllung entgegen sehen. Ich denk da mal ganz positiv in die Zukunft *lächel*