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Es  entbehrt sich meiner nicht vorhandenen Logik an  der  Logik, zu verstehen, warum sich die  Hexen ihrer Zielsicherheit so im  Klaren sind, dass jeder Treffer die volle Punktzahl erreicht und ins Schwarze trifft. Voller Wucht und  ohne  Rücksicht auf die Getroffenen. Da hilft es nichts zu jammern, da hilft es nichts  zu zetern. Du versuchst, zu sitzen, liegen, stehen. Gefühlt ist da nichts mehr ohne großes Au und  weh  möglich. Wenn du dann nach  gefühlten Ewigkeiten eine einigermaßen  erträgliche Position  erreicht hast, fragst du dich schon jetzt nach den  Möglichkeiten der nächsten Aufsteh- und  Bewegungsnotwendigkeit.

Es ist schon eine Qual, die Qual mit dem Schuss der Hexe.  Dein Geist ist wach, der Kopf sagt ja,  doch der  Nerv, er streikt  so lautstark, dass einem Angst und  Bange wird  und  man  mucksmäuschenstill in Erstarrung verfällt.  Doch, was soll ich klagen? Es wird schon wieder alles gut werden, heute,  morgen  oder irgendwann! Da heißt es nicht aufgeben, Zähne zusammenbeißen, abwarten, Tee trinken  und  Medis runden das Erträglichkeitsempfinden ab.

Seit einigen Tagen plagt mich schon die böse Hexe  mit ihrem spitzen  Giftpfeil, mal mehr mal  weniger schlimm. Und doch kann ich trotz dessen  glücklich sein, da ich weiß, dass sie irgendwann auch wieder verschwindet, mich in  Ruhe lässt  und  ihres Weges zieht.

Doch was machen  die Menschen, deren körperliche Beeinträchtigung nicht so einfach wegzuwischen  ist und die Hoffnung eher zwischen unmöglich bis sehr  geringe Chancen aufweist, diese  eines Tages in das Pfefferland zu senden? Da heißt es dann, damit leben  zu müssen und das Beste daraus zu machen.

Da gibt es die unterschiedlichsten Formen von Beeinträchtigungen.  Von kaum spürbar bis zu schweren  Auswirkungen  ist alles dabei. Hier gehe ich jetzt  zunächst nur auf die allgemeinen körperlichen Ausprägungen ein. Die psychischen Erkrankungen  sind nochmal ein weiteres großes Thema, welches den Rahmen für diesen Beitrag eindeutig sprengen würde. Oft gibt  es allerdings auch Mischformen, die beide Formen beinhaltet. Der Körper ist nicht voll funktionstüchtig und  die Seele leidet ebenfalls  darunter. Dabei kommt es häufig  vor, dass die Gesellschaft an der leidenden Seele nicht ganz unschuldig ist. Manch einer schaut ganz unverhohlen auf den Menschen mit Beeinträchtigung, blickt  auf ihn, als wäre er ein Sonderling der Gesellschaft, was anzustarren normal ist. In früheren Zeiten, zu Zeiten der mittelalterlichen  Jahrmärkte wurden Menschen mit beeinträchtigten Gliedmaßen zur Schau gestellt und trugen zum Spott und zur Belustigung  des Volkes bei.

Dies ist so schändlich und ich fühle mich für meinen Teil bei diesen Gedanken so fremdbeschämt, da ich doch genauso ein Teil der Gesellschaft bin.

Im  damaligen Nationalsozialismus wurde die Euthanasie (systematische Tötung psychisch kranker und behinderter Menschen, ab  1933- 1945),als normaler Vorgang legitimiert und  massenhaft durchgeführt.  Hier den gesamten Werdegang der Geschichte über den Umgang der  Menschen mit Beeinträchtigung in den Einzelheiten darzustellen, wäre ein zeitliches großes Unterfangen, welches einfach zu lange dauern  würde.  Wer die einzelnen Stationen der Geschichte um  die Behandlung der beeinträchtigten Menschen nachlesen möchte, findet Unmengen  Seiten  im  großen Worldwideweb  Mit der Anmerkung  möchte ich nur  noch  einmal  verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Augen zu öffnen  und  mit Respekt und die Wertschätzung einem  jeden Wesen zu begegnen. 

Bis in die 80er  Jahre waren z.B.  Zwangssterilisationen  kein Märchen aus längst vergangenen Zeiten. Die Partizipation  steckte da noch tief  in  den  Kinderschuhen.

Seit 1994 ist im Grundgesetz festgelegt (Art. 3), dass niemand mehr wegen seiner Behinderung benachteiligt werden darf. Gesetzlich bedeutet das die Gleichstellung von Menschen mit und ohne Behinderung. In der Praxis es wohl noch sehr lange dauern dies zu verwirklichen.  Doch der Anfang ist gemacht und  das gibt ein klein wenig Hoffnung.

 Wenn wir nur alle daran arbeiten und die Schranken  in  unserem Gehirn öffnen, besteht die Hoffnung, dass wir Herz  und Verstand einsetzen, wenn  es darum geht, den Menschen  zu akzeptieren, der da  mit uns lebt.

Der da die gleiche Luft atmet; der da  die gleichen Träume hat; der da die gleichen Gefühle  fühlt; der da die gleichen Rechte hat und  eigentlich der da, der bereits mehr Hürden im Leben meistern musste als wir uns alle  jemals zu träumen  wagen.  Es gibt viel zu tun im  Miteinander! Worauf warten wir noch?

Nun, da ich fertig habe *lächel* werde ich meine kleine Hexe mit schmerzstillenden  Tabletten bekämpfen und hoffen, dass sie ganz schnell wieder ins Nirwana  entschwindet.

Euch allen  da draußen wünsche ich einen wunderbaren Sonntag mit vielen  Wohlfühlmomenten  und Wärme im  Herzen.